Die lieben KollegInnen 1/2003

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Von Esther Vilar bis Verona Feldbusch: Bei den lieben KollegInnen geht es wie immer ziemlich bunt und reichlich durcheinander zu. Nachfolgend Highlights aus der aktuellen Berichterstattung über EMMA bzw. Alice.

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Frage: Was hat Ihnen die Frauenbewegung gebracht? Antwort: Die hat ohne mich stattgefunden. Trotzdem ginge es mir als Frau ohne Alice Schwarzer nicht so gut. Liedermacherin Pe Werner in einem Interview in der Leipziger Volkszeitung

Lange haben wir um unsere Rechte gekämpft. Allen voran Alice Schwarzer, die sich seit Mitte der Siebzigerjahre für die Frauenbewegung stark macht. Wir haben in der Zwischenzeit einiges erreicht: Frauen sind in führenden Positionen, in der Politik, der Wirtschaft, alleinerziehende Mütter sind keine Seltenheit mehr. Wir sind emanzipiert. Träumen jetzt Männer davon, uns gleichgestellt zu sein? Warum sonst parken sie auf den ausgewiesenen Frauenparkplätzen? Schwäbische Zeitung, mon

Zwei Silben reichen eigentlich. Porno. Ein echter Hingucker, wie wir Medienleute so sagen. Wo dies schöne Wörtchen aufleuchtet, sind stets die so genannten Verteidiger der wahren, guten und auch bitteschön pornofreien Kultur zur Stellen, ein Stoßtrupp in Sachen Schmuddelverdacht, angeführt von Alice Schwarzer ("PorNO!"), ein paar grauhaarigen Männern der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften und vielleicht US-Senator Jesse Helms, einem Katholizisten durch und durch, der auch schon Werke von Robert Mapplethorpe und Andres Serrano in den Giftschrank sperren ließ. Sie, die Sehenden unter den sexsüchtigen Verirrten unserer Tage, übersehen in ihrem Zensur-Furor nur leider, dass meist erst ihr "Achung: Porno!"-Geschrei die neugierige Öffentlichkeit auf den Plan ruft. Die Folge: rasant steigende Quoten und Auflagen, Kioske werden leergeräumt, Schweinkramverbreiter stoßen sich gesund. Süddeutsche Zeitung, holi

Was ich nicht begreife, ist, warum manche Mädchen sich Frauen wie Naddel als Vorbild aussuchen. Die ist doch nicht emanzipiert! Tolle Frauen haben Selbstvertrauen, eine eigene Meinung und punkten mit Persönlichkeit. Wie die Sängerin Lauryn Hill. Sie ist selbstbewusst und authentisch. Hart gesottene Feministinnen haben ausgedient. Alice Schwarzer konnte viel bewirken, aber ist sie zeitgemäß? Ich finde, sie übertreibt häufig und wird oft von den Medien als Emanze vorgeführt. Dennoch sollte man mehr über Gleichberechtigung reden. Hagen, 17, in Young Miss

Neulich ganz zufällig beim Zappen auf einem der Dritten Programme bei einer uralten Diskussion zwischen Esther Vilar und Alice Schwarzer gelandet. Muss Anfang der Siebziger gewesen sein; die Farben seltsam ausgewaschen, das Studio wie aus Sperrholz gefertigt. Da saß die Vilar im geblümten Rock, schaute auf ihre Riemchensandalen und sagte etwas wie "Ach Frau Schwarzer, Sie sind es doch, die die Frauen diskriminieren." Und die Schwarzer, vollkommen irritiert, beugte sich nach vorne und bellte: "Ich?" So kann es zugehen, wenn die andere Seite mal eben den Spieß umdreht. Frankfurter Rundschau, Frank Keil

Titel: Alice Schwarzer - Blanker Hass auf Verona. Ober-Feministin Alice Schwarzer (59) teilt mal wieder mächtig aus. Ob Kanzlergattin, Uschi Glas & Co.: In einem Interview mit dem österreichischen Magazin "Profil" kriegen sie alle ihr Fett weg. "Emmas" General-Abrechnung - bei einer Dame legt Alice Schwarzer besonders nach: Werbe-Ikone Verona Feldbusch (34). Alice Schwarzer stutenbissig: "Frau Feldbusch ist kein Mensch, sondern ein Werbeprodukt." (...) Schwarzer im "Profil"-Interview über den Schlagabtausch mit Verona: "Das war eine der quälendsten Stunden meines Lebens, aber auch eine der lohnendsten. Diese Konfrontation zwischen Mensch und Werbeprodukt hat den Leuten die Augen geöffnet. Das Schockierende war die Erfahrung ihrer Kaltherzigkeit." (...) Emmas General-Abrechnung - wer findet da in ihren Augen eigentlich noch Gnade? Schwarzer: "Franka Potente oder Anke Engelke verstehe ich als Nachfolgerinnen." Ob die Damen das als besondere Ehre empfinden? Kölner Express + Hamburger Morgenpost, Jörg Schulz

Welche Personen halten junge Deutsche für besonders vertrauenswürdig, fragte das Forsa-Institut 502 repräsentativ ausgewählte 18- bis 29-Jährige im Auftrag von Max. Ganz oben thront TV-Moderator Günther Jauch (88 %), gefolgt vom Teamchef Rudi Völler (74 %). Kanzler Gerhard Schröder vertrauen immerhin 59 % der Jungen. (...) Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, das fleischgewordene Gegenteil des FDP-Vorsitzenden, schätzen hier 44 Prozent. Max

Januar/Februar 2003

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