Die lieben KollegInnen

Die lieben KollegInnen 2/2012

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Die Zeitschrift EMMA ist 35 Jahre alt geworden. 35 Jahre für Frauen, für Gerechtigkeit, für Anerkennung. Zum Jubiläum hat Herausgeberin und Chefredakteurin Alice Schwarzer alle bisher erschienenen 25.348 Seiten ins Netz gestellt. Dort ist nun der ganze Kulturkampf, den Schwarzer und ihre Weiberwirtschaft ausgefochten haben, nachzulesen.
Cicero, Marie Amrhein

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Ich habe das neueste EMMA-Exemplar immer bei mir unter der Windschutzscheibe liegen - macht viel weniger Stress auf den Frauenparkplätzen.
Harald Schmidt

Am Kolpingplatz, erinnert Barbara Schock-Werner sich, war sie einmal auf einer Dachterrasse. Alice Schwarzer hatte die ersten Abonnentinnen der Zeitschrift EMMA eingeladen, ein halbes Jahr, nachdem sie erstmals erschienen und dies noch die Redaktionsanschrift war. Schock-Werner ist noch immer Abonnentin. Kölner Stadtanzeiger, Roswith Haring
Anm.d.Red.: Barbara Schock-Werner ist seit 1999 Dombaumeisterin in Köln.

Alice Schwarzer wusste es bereits 2009: Die Männer sind schuld an der Finanz- und Wirtschaftskrise. „Diese Art, virtuell mit den Milliarden und Billionen zu spielen, dass Geld gleich Macht gesetzt wird – das ist etwas Männliches“, konstatierte die EMMA-Chefin und forderte eine 40-Prozent-Quote für Frauen in Aufsichtsräten. (…) Bei den im ATX gelisteten Unternehmen in Österreich lag der Anteil weiblicher Vorstände im März 2011 bei beschämenden 3,9 Prozent. Österreichweit sind nur 8,7 Prozent der Aufsichtsratsmandate von ATXUnternehmen in Frauenhand.
Wirtschaftsblatt/Österreich, Andrea Möchel

Es gibt ja kaum etwas, das so viel Spaß macht, wie über Alice Schwarzer herzuziehen. Also: Hat Schwarzer zu ihren Hochzeiten, die ja nun auch schon eine Weile her sind, mit ihren Auftritten eigentlich jemals Stadien gefüllt? In den Geschichtsbüchern findet sich dazu nichts. Wenn Mario Barth dagegen, der aus Berlin stammende Comedian und ehemalige Schüler einer katholischen Privatschule, loszieht, um sich über Männer und Frauen lustig zu machen, dann brennt die Hütte.
Freitag, Jana Hensel

Frage: Man fand Alice Schwarzer gut und ist heute von ihr genervt? Ina Müller: Nein. Es gab nichts, wo ich sie nicht verstanden habe. Ich habe auch kapiert, warum eine Frau wie Schwarzer die Bild-Zeitung benutzt, um einfach mal mehr gehört zu werden.
Abendzeitung München, Interview mit Ina Müller

Frauen wie Alice Schwarzer hätten eine Statue auf dem Escher-Wyss-Platz verdient!
Schweizer Illustrierte, Maya Onken

In Alice Schwarzers Autobiografie „Lebenslauf“ gibt es einige bemerkenswerte Stellen, in denen Schwarzer beschreibt, wie kurz, wie sexy ihre Röcke gewesen seien, damals, in den sechziger Jahren, und wie sie gespielt habe mit den Männern. Nur hatte dieses Spiel mit dem der Hooters-Bedienung nichts zu tun. Schwarzers Spiel folgte keinen egoistischen Regeln, sie hatte eine Haltung, ihre Idee zielte auf einen gesellschaftlichen Umbau. Erst aus der weiblichen Gemeinschaft heraus entstand ja die Wucht der Frauenbewegung. Und heute?
FAZ, Melanie Mühl

Wie konnte das passieren? Jahrzehntelang, nahezu ein halbes Jahrhundert, war Alice Schwarzer eine sichere Bank: für die Anklagen, die Beschwerden, die Missverhältnisse zwischen den Geschlechtern. (…) Als ihre Biographie Lebenslauf erschien, waren plötzlich alle baff. Keine Spur von „Schwanzab-Schwarzer“, als die sie einst beschimpft wurde, vielmehr sind diese Zeilen über ihr Leben eine Liebeserklärung an sich selbst. Die Feuilletons und Medien beugten sich erstaunt über das Werk – und attestierten: Stimmt ja, die Schwarzer war eigentlich immer schon ein ganzer Kerl. Und so hübsch, in jungen Jahren, geradezu sexy, im kurzen Kleid. Und was sie alles erreicht hat für den Geschlechterfortschritt hierzulande, eigentlich doch bewundernswert, die Frau. Wieso ist uns das nie so aufgefallen? Die Antwort muss wohl lauten: Weil das niemand sehen wollte – oder zu wenige.
Süddeutsche Zeitung, Ruth Schneeberger

Ralf Bönt plaudert Familiäres aus und versucht sich an dilettantischen, haarsträubenden Deutungen Rousseaus, Simone de Beauvoirs und Alice Schwarzers – wozu? Um zu zeigen, dass der Mann in den feministischen Debatten, von denen angeblich keine einzige das Wohl der Frau befördert hat, übersehen, ja, irgendwie sogar unterdrückt wurde.
FAZ, Edo Reents

„Dolly Buster und Alice Schwarzer. Saßen nebeneinander, ich habe mich dazugesetzt, um zu schauen, was passiert, und stellte fest: Die mochten sich.“
Roland Mary, Chef vom Restaurant Borchardt in Berlin, in der B.Z. Rechte

Das Buch liefert die Antwort auf die brennende Frage, wie aus Alice „die Schwarzer“ geworden ist.
Die Weltwoche/Schweiz, Julia Onken

Deutschlands entspannteste Feministin. Bitterkeit findet man auf keiner einzigen Seite dieser bunten und rasant geschriebenen Lebenserinnerungen.
Neue Zürcher Zeitung, Sieglinde Geisel

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