Frage an die Parteien - Frauen verdienen

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CDU/CSU: Grundvoraussetzung für wachsende Entgeltgleichheit ist die Akzeptanz, dass Kindererziehung und Pflege von Angehörigen ebenso Aufgabe von Männern wie Frauen ist. Darauf müssen Unternehmen ihre Arbeits- und Karrierestrukturen ausrichten. Tarifparteien müssen die Arbeitsbeschreibungen von typischen „Frauen- und Männerberufen“ in den Tarifverträgen überprüfen. Wir fordern von Unternehmen eine höhere Repräsentanz von Frauen im Aufsichtsrat und auch im Vorstand.

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SPD: Der Mindestlohn hilft, weil viele Frauen immer noch in strukturell gering bezahlten Bereichen arbeiten. Wir wollen eine Stelle einrichten, die Lohnmessungen bei Unternehmen veranlassen kann. Gleichzeitig sollen Betriebsräte das Recht erhalten, vom Arbeitgeber eine statistische Diagnose darüber zu verlangen, ob die Löhne im Unternehmen gerecht sind. Ausländischen Beispielen folgend wollen wir in den Aufsichtsgremien von Unternehmen eine Frauenquote von mindestens 40 Prozent einführen.

Grüne: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) muss präzisiert und ein Verbandsklagerecht aufgenommen werden. Alle Tarifverträge müssen auf diskriminierende Elemente überprüft werden. Der Staat muss die Eingruppierungskriterien des Öffentlichen Dienstes überarbeiten. Ein gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von wenigstens 7,50 € je Stunde ist ein wichtiger Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit. Wir setzen uns dafür ein, dass Aufsichtsräte paritätisch mit Frauen besetzt sein müssen.

FDP: Liberale Frauenpolitik setzt auf die Qualifikation, die Stärken und die Leistungsbereitschaft von Frauen. Doch Berufswahlverhalten und Abbau von Rollenklischees müssen beeinflusst werden. Ebenso die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, d.h. frauen- und familienfreundliche Personalpolitik. Statt starrer Quoten und Sanktionen muss bei der Besetzung des Aufsichtsrates auf die Sachkenntnis des einzelnen Mitglieds Wert gelegt werden. Wir sind für die Abschaffung der Steuerklasse V.

Die Linke: Wir fordern einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro. Die Tarifpartner müssen zu diskriminierungsfreien Tarifverträgen gesetzlich verpflichtet werden. Wir fordern ein echtes Verbandsklagerecht, das berechtigt, für Betroffene zu klagen und ein Gleichstellungsgesetz für die private Wirtschaft. Und zwar solange, bis mindestens eine 50%-Quote für Frauen auf allen Qualifikationsstufen bis hin zu Vorständen und Aufsichtsräten erreicht ist.?

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