Das Dossier: Das kalte Paradies

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EMMA Januar/Februar 2004

Dräut im Norden das Matriarchat? Oder sind die Frauen nur fast gleichberechtigt – und schlagen die Männer schon wieder zurück? Sie waren die ersten, die wählen durften! Sie waren die ersten mit Elternzeit! Sie waren die ersten beim Militär bis hin zur Ausbildung an den Waffen! Sie liegen, kein Zweifel, in Europa an der Spitze. Und es gibt viele gute Gründe, sie zu beneiden.

Um ihre Männer zum Beispiel, von Frauenverstehern wie Aki Kaurismäki („Streichholzmädchen“) und Lukas Modysson („Lilja 4-ever“) bis hin zu den Krimischreibern wie Henning Mankell mit Linda Wallander oder Peter Hoeg mit Fräulein Smilla. Oder darum, dass es kaum öffentliche Pornografie gibt. Und dass einer schon beim Verlassen von Schiff oder Flugzeug ins Gesicht springt, wie auffallend gelassen und selbstbewusst die Nordländerinnen sind. Doch: Skandinavien ist nicht nur ein Lehrstück im Kampf um die Geschlechtergerechtigkeit – es ist auch eine Warnung, was dabei alles schief gehen kann. Vor allem aber: Die Nordländer sind, aus der Nähe gesehen, gar keine Einheit, sondern zerfallen in mehrere Länder: in das stolze, starke Schweden; das junge, neureiche Norwegen und das traditionelle „Armenhaus“ Finnland (plus Dänemark).

Im Heft: Berichte von Korrespondentinnen vor Ort mit Fotos von Bettina Flitner.

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