Die lieben KollegInnen 2004

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Mein lieber Herr Gesangsverein! Wer hätte das von Udo Jürgens gedacht ...?

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Frage: Starke Frauen, auffällige Frauen: Wie finden Sie in dem Zusammenhang Verona Feldbusch? Udo Jürgens: Wie kommen Sie von „starke Frauen“ auf Verona Feldbusch? Frage: Ich meinte mehr mit Blick auf auffällig … Udo Jürgens: Sie ist auffällig, aber wohl eher durch die Eheschließung mit einem populären Musiker, wodurch sie ihre Fernsehauftritte bekommen hat. Sie ist eine sehr hübsche, sicher sehr fröhliche sympathische Frau. Ich sehe in ihr nicht unbedingt die starke Frau, sondern eher die Frau älterer Prägung, wie wir sie von früher her kennen. Frage: … und Alice Schwarzer? Udo Jürgens: Das ist eine starke Frau. Ich kenne sie sehr gut, wir gehen manchmal zusammen essen. Ein Abend mit Alice Schwarzer ist ein absoluter Gewinn. Man muss dankbar sein, wenn man so etwas erleben darf. Wir verstehen uns sehr gut, so gegensätzlich wir für Außenstehende manchmal scheinen. Alice Schwarzer ist eine Frau voller Humor, mit einer imponierenden Intelligenz und Urteilsfähigkeit, die unsere Gesellschaft verändert hat. Interview mit Udo Jürgens in der Neuen Osnabrücker Zeitung

Mein lieber Herr Gesangsverein! Wer hätte sich das gedacht von einem alten Steiger wie Ihnen? Ein Abend mit der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer sei „ein absoluter Gewinn“, sagen Sie. Frau Schwarzer wäre „voller Humor, mit einer imponierenden Intelligenz und Urteilsfähigkeit, die unsere Gesellschaft mit verändert hat.“ Aber hallo. Jetzt, wo Sie schnurstracks auf die 70 zugehen, muss man sich schon fragen: Ist es die Altersweisheit, die da aus Ihnen spricht, oder die Altersschwäche? Kleine Zeitung/Österreich, Othmar Wagner

Je weiter der Abend voranschreitet, desto mehr legen die Damen und Herren in der Expertenrunde ihre Scheu vor harschen Urteilen ab – wir sind doch unter uns. Alice Schwarzer beschimpft Saint-Exupérys „Kleinen Prinzen“ als „kleine Kitschnudel“. Als nach der „Päpstin“ von Donna W. Cross auch noch Noah Gordons „Medicus“ in den Top Ten auftaucht, sagt Otfried Fischer „jetzt noch Grisham und Harris, dann haben wir die Bücher zusammen, an denen man an jedem Strand die Deutschen erkennt“. Spiegel online, Christian Stöcker

Im Palast der Republik stellte der Focus Menschen in den Fokus, die Revolutionäres für das Land geleistet haben. An erster Stelle waren da nicht die Politiker gemeint, die zuhauf geladen waren, sondern etwa Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, Microsoft-Chef Bill Gates und Alexander von Humboldt. Die Welt

Trotz Vorzeigefrauen wie Karin Dorrepaal (Schering) und Christine Licci (Citibank) sind Frauen in Topgremien von deutschen Großunternehmen noch eine absolute Ausnahmeerscheinung. Zwar bessert sich die Frauenquote in den Spitzenetagen der Wirtschaft stetig – aber nur im Schneckentempo. Rund zehn Prozent der Chefs in Deutschland sind heute weiblichen Geschlechts. Selbst in der zweiten Reihe der deutschen Wirtschaft sind die Damen noch immer dünn gesät. Die Frage ist also: Warum haben es Frauen in einer Zeit, in der Alice Schwarzer schon bald in Rente geht, noch immer nicht weitergebracht? Und weshalb kommen sie so erschreckend langsam voran? Wirtschaftswoche, Brigitte v. Haacke

Die Seite links ist aus Maxi. Und das ergab die Recherche des
FrauenMediaTurm zum Ursprung der Verbundenheit von Feminismus & Lila: Die Farbe Lila ist von hoher Symbolik. Sie ist die Vereinigung des „männlichen“ Blau mit dem „weiblichen“ Rosa zum eigenständigen Violett. Schon die griechische Dichterin Sappho erwähnt mehrfach die Farbe Lila. Und im Mittelalter galten Violett und Veilchen für Frauen wie Männer als Zeichen, dass sie unverheiratet waren – und bleiben wollten. In der historischen Frauenbewegung taucht das Lila um die Jahrhundertwende wieder auf und wird in den 20er-Jahren zur Farbe der Femme fatale und der Frauenliebe. Zwischen den „Lila Nächten“ am Kudamm und den lila Latzhosen in Kreuzberg lag dann ein halbes Jahrhundert. Auch die Neue Frauenbewegung gab sich dann gerne wieder in Violett.

EMMA November/Dezember 2004

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