Die lieben KollegInnen 4/2008

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Über altmodische Alphamädchen, die Ausweitung der Bikinizone und die Haare auf Alice Schwarzers Zähnen.

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Die Zeitschrift „Emma“ hatte vor zwei Jahren der Initiative für das Homomahnmal und den Künstlern vorgeworfen, es seien „mal wieder die Frauen vergessen“ worden. Zwar ist von einer systematischen Verfolgung und Ermordung von lesbischen Frauen im nationalsozialistischen Deutschland nichts bekannt, doch soll das Video im Denkmal alle zwei Jahre ausgetauscht werden und auch Frauen darstellen, weil, wie es die Eröffnungsredner am Dienstag formulierten, die Nazis schließlich auch „die Lebenswelt der Lesben“ zerstört hätten. FAZ
Anm. d. Red: In EMMA über die Verfolgung von Lesben:

Die Zeit der Maskierung (1/07) + Über Lesben gestolpert (3/08)

Alice Schwarzers Feminismus findet Reyhan Sahin („Lady Bitch Ray“) uncool, „aber hätte Alice Schwarzer nicht bestimmte Sachen gesagt, säße ich heute nicht hier“.
Hannoversche Allgemeine, Martina Sulner

Feministin? Ich? „Gar nicht“, sagt Elke Kuhlen (vom „Jungsheft“): Das wäre ja so, wie heute noch gegen den Vietnamkrieg demonstrieren. Und diese Latzhosen … „Bestimmt profitieren wir von Alice Schwarzer und Co. – aber irgendwann ist auch mal gut.“
Westdeutsche Allgemeine, Britta Heidemann

Hier wird gerade eine neue weibliche Lust an hässlichem Sex ausgerufen, und 30-jährige Alpha-Mädchen, die wie 20-Jährige auftreten, erklären in Kampfschriften einer 60-jährigen Alice Schwarzer den Generationenkrieg, weil der neue Feminismus Stilettos trägt und das Frauengewaltopfergejammer satt hat.
Die Zeit, Susanne Mayer

Es gibt Bücher, die heißen „Wir Alphamädchen“ oder „Neue deutsche Mädchen“, in denen berichten Frauen, dreißig und jünger, sehr emotional, sehr ehrlich, wie Frauen eben sind, dass sie sich unabhängig und stark fühlen, frei entscheiden wollen, ob Kind oder Karriere oder beides. Und spätestens im dritten Absatz steht, dass sie Alice Schwarzer zwar viel zu verdanken haben, aber ihre Art zu denken heute doch ein bisschen verbiestert und altmodisch daherkomme. Und irgendwie beschleicht einen bei all der Lektüre das Gefühl: Freundinnen, ich kenne euch schon so lang, mindestens seit 1994. Hat sich denn gar nichts geändert?
SZ Magazin, Susanne Schneider

Ob sich die „Neuen deutschen Mädchen“ allerdings als Feministinnen verstehen, bleibt auch nach über zweihundert Seiten unklar. Nach der schwungvollen Kritik am EMMA-Feminismus wartet man vergeblich auf ein paar Hinweise, wie denn ein neuer, anderer, zeitgemäßerer, jüngerer aussehen könnte.
Süddeutsche Zeitung, Jutta Person

Leider gebärden sich die Nachwuchsfeministinnen, die in drei Büchern weibliches Neuland markieren wollen, wie eine Clique Gören, die sich kichernd zum Klingelstreich an Frau Schwarzers Tür verabredet hat: lästig, aber harmlos.
Focus, Kerstin Holzer

„Man kann seinen Gegnern nur mit Liebe begegnen“, droht Eva Herman. Da befürchtet einer nach dieser Aussage schon das Schlimmste. Und tatsächlich: Deswegen, so Herman, bete sie schon seit längerer Zeit für Alice Schwarzer. Sie glaube daran, dass Gott bei Schwarzer ein Wunder vollbringen und ihre kritischen feministischen Ansichten verändern könne. Und was sagt Gott zu diesem überaus menschlichen Glaubensk(r)ampf? Nichts. Sie schweigt weise …
Evangelische Sonntags-Zeitung

Die beiden bedeutendsten weiblichen Intellektuellen kommen aus Köln, es sind – natürlich – Elke Heidenreich und Alice „Emma“ Schwarzer. Nach welchen Kriterien dieses Ranking vorgenommen wurde, kann uns letztlich piepegal sein. Über Schwarzer chauvihaft zu lästern, ist ja längst aus der Mode gekommen.
Kölner Stadtanzeiger, Carl Dietmar

Waren in Deutschland lange Zeit gerade mal die Augenbrauen und der Oberlippenbart zu zupfen, sind heute haarfreie Achselhöhlen und Beine angesagt und die Ausweitung der Bikinizone in Betracht zu ziehen. Denn, wie die Politologin Regula Stämpfli in der Zeitschrift EMMA feststellte, ist die Schamrasur „mittlerweile ein ernst gemeintes Körperstyling“.
Öko-Test, Christine Throl

Ab 50, belehrte mich einst die „Bunte“, gehört die weibliche Brust, äh, eingetüllt. Pah! Vielleicht am besten noch die Alice-Schwarzer-Burka übern Kopf!
Lisa Fitz in der Münchner Abendzeitung

Kaum haben Alice Schwarzer und ihr Frauenmagazin EMMA 30. Geburtstag gefeiert, wagt es der Bassermann Verlag doch tatsächlich, dieses Buch zu verlegen: „Die besten Macho-Sprüche“. „Warum haben Frauen so kleine Füße? Damit sie näher am Herd stehen können“ – haha! Diese Weisheiten haben einen Bart, der auf jeden Fall länger ist als die Haare auf Alice Schwarzers Zähnen.
Heilbronner Stimme

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