Die lieben KollegInnen

Die lieben KollegInnen 4/2010

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Der Traumarbeitsplatz für Journalisten könnte in der südlichen Kölner Altstadt liegen. Darauf deuten die Aussagen von Alice Schwarzer in ihrem jüngsten Buch „Journalistin aus Passion“ hin. (…) Chancen auf einen Job hat bei EMMA aber nicht jeder. Bis auf Weiteres werde es dabei bleiben, dass die Redaktion von  Frauen gemacht wird. Als Autoren seien männliche Mitarbeiter aber willkommen.
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Für die große Mehrzahl der Deutschen ist Ursula von der Leyen die politische Idealfrau. Wenn man sie selbst nach einer wichtigen moralischen Instanz gefragt hätte, dann hätte von der Leyen – neben Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker – den Namen einer Frau genannt: „Alice Schwarzer. Sie ist eine Frau von Format und mit Charisma. Sie hat einen geraden Lebensweg, der sicher - lich nicht leicht war. Aber sie stand für ihre Sache schon in den Siebzigern, als das schwierig war. Das imponiert mir.“ Und mit ihr 38 Prozent der Deutschen. Das ist neu. Eine Emanze, die Buhfrau der Ära Helmut Kohl, steht heute mehr für gute neue Werte als der Altkanzler Gerhard Schröder oder der Spitzenbanker Josef Ackermann.
Der Spiegel, Alexander Smoltczyk

Ralf Dahrendorf war stolz darauf, dass er gemäß seinem pragmatischen englischen Toleranzverständnis in einem seiner letzten Ämter, als Vorsitzender der Zukunftskommission des Ministerpräsidenten Rüttgers, einen Vorstoß Alice Schwarzers in Sachen eines Kopftuchverbots für Schülerinnen abgewehrt hatte.
FAZ, Patrick Bahners

Im Mai forderte Alice Schwarzer im Magazin Cicero „Gleiche Rechte, gleiche Pflichten!“ In Zeiten, in denen es eine Kanzlerin gebe und Vätermonate, sei die einseitige Wehrpflicht für Männer „ungerecht und nicht mehr zeitgemäß“, schrieb Schwarzer. Schon 1978 hatte sie das Berufsverbot für Frauen bei der Bundeswehr attackiert. Noch heute wird sie dafür von Mitstreiterinnen kritisiert, die von der Bundeswehr lieber gar nichts wissen wollen. (…) Doch die Zeit wird ihr wohl wieder recht geben. Schwarzer schreibt: „Die Zeichen stehen längst auf Berufsarmee.“
Süddeutsche Zeitung, Charlotte Frank

Einer der wenigen Wortführer der Linken, die sich früh und entschieden gegen die Pädophilen-Bewegung stellten, war der Sozialwissenschaftler Günter Amendt. „Es gibt keine gleichberechtigte Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen“, erklärte Amendt zur Empörung der Szene; auch Alice Schwarzer von der EMMA wandte sich gegen die Verharmlosung von Sex mit Kindern und sagte, was es ist: harter Missbrauch. Amendt erinnert sich gut, wie er in Flugblättern und Artikeln als reaktionär verunglimpft wurde. „Es gab damals eine regelrechte Kampagne gegen mich und Alice“, sagt er. Erst Mitte der Neunziger ist der Spuk vorbei: 1994 haben die Pädos ihren letzten Auftritt in der taz, dann setzt sich auch hier die Erkenntnis durch, dass der Geschlechtsverkehr mit kleinen Jungs nicht anders zu bewerten ist als der mit kleinenMädchen.
Der Spiegel, Jan Fleischhauer/Wiebke Hollersen

Am besten wäre es, wenn die Vertreibung der Erika Steinbach auch noch einen gesellschaftlichen Nutzen hätte. Man müsste Erika Steinbach aus dem Bund der Vertriebenen (BdV) direkt in den neu zu gründenden Bund der Krawallschachteln (BdK) vertreiben. Von ihren Mitschachteln würde sie sicher sofort zur Vorsitzenden gewählt: Alice Schwarzer, Marie-Luise Marjan, Hildegard Hamm-Brücher, Antje Vollmer, Dieter Bohlen, Uta Ranke-Heinemann … So viele Krawallkrähen auf einmal würden sich gewiss gegenseitig neutralisieren, und wir hätten endlich, endlich eine Ruhe.
taz, Michael Ringel

Aus meiner Sicht hat sich die feministische Bewegung in Deutschland – mit Ausnahme von Alice Schwarzer – sehr schnell dem Primat der Natur verschrieben. Viel früher als in Frankreich plädierten Feministinnen für die natürliche, unter Schmerzen ertragene Geburt, für gesunde Kost, für lange Stillzeiten. Das hat die Wahlfreiheit der Frauen nicht verstärkt, sondern den Fortbestand des traditionellen Mutterbildes gefördert.
Elisabeth Badinter in einem Interview in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Weiber. Fußball. Bier. Bei Waldi (ARD-Sport-Moderator Waldemar Hartmann, Anm.d.Red.) ist die Welt noch in Ordnung. Kerleabend, keine Tussi quatscht dir rein. Alice Schwarzer hat nie gelebt.
magda – Das Magazin der Autoren, Michael Schophaus

Frage: Was möchten Sie unbedingt noch machen im Leben? Ann-Kathrin Kramer: Alice Schwarzer küssen. Für all das, was sie in den letzten Jahren und Jahrzehnten für die Frauen getan hat!
Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer im Interview in bella

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