Die lieben KollegInnen

Die lieben Kolleginnen 4/2014

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Auf der schlankduftendleckerfröhlichen Website des Frauenmagazins Brigitte gibt es einen Persönlichkeitstest, der folgende Frage beantworten soll: „Wie viel Alice Schwarzer steckt in Ihnen?“ Es geht um den Kachelmann-Prozess, um die Haltung zur Homo-Ehe, zur Frauen­quote, zu Pornos und zu geschlechtsneutraler Grammatik, also das kleine Einmaleins des Feminismus. Zwischen „Vorzeige-Alice“ und „Anti-Alice“ kann sich die Leserin ihren Platz erklicken, und das alles wäre nicht weiter erwähnenswert, wäre nicht die eigentliche Frage: Wie viel Alice Schwarzer steckt in Brigitte? (...) Alice Schwarzer übrigens hat den Test auf brigitte.de ihren eigenen Online-Kolleginnen weiterempfohlen. Auch Brigitte, sagte sie in einem Interview, könne durchaus gute Ideen haben. 
Katharina Riehl zum 60. von „Brigitte“ in der SZ

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Frage: Sie treten ja auch öffentlich als Feministin auf und schreiben eine Kolumne in der EMMA. Sonya Kraus: Ja, und je älter ich werde, desto vehementer werde ich in der Hinsicht. Meine Lebenserfahrung und das globale Geschehen zeigen, auf welcher Insel wir Frauen hier im Westen leben, selbst wenn wir von einer Gleichbehandlung noch weit entfernt sind. Das sollte uns bewusst sein, und wir müssen das Erreichte gegen radikale religiöse Strömungen verteidigen. 
TV-Moderatorin Sonya Kraus im Interview in „Main Feeling“

Frauen wird eine Sexkompetenz zugesprochen (Roche, Schwarzer, Aufschrei), aber Debatten zum großen Ganzen, Datenpolitik, Krimkrise, Lanz-Rücktritt, ich bitte Sie, das sind harte Ziele, dazu vermag eine Frau einem Mann nichts Inte­ressantes mitzuteilen, was ihn zu Widerspruch oder Zustimmung reizen könnte. (...) Ein Thema, ein Thema, der Ruf hallt auf den langen Fluren der Produktionsfirmen. Lass uns ein paar Gäste dazu einladen. Betroffene, wen von der Kirche, einen aus dem Islamrat. Eine Frau, verdammte Hacke, wir brauchen eine Frau. Lasst uns mal Alice fragen. Mist, die kann nicht, okay, dann, ähm. 
SpiegelOnline, Sibylle Berg

Conchita Wursts Sieg rief neben allerhand Wortspiel-Witzen viel Freude und auch Pathos hervor. Alice Schwarzer sah im Sieg „klar ein politisches Statement“, Wurst sprenge die Geschlechtergrenzen. 
Kölner Stadtanzeiger, dpa

Elisabeth Selberts Sieg war nur der Anfang. Es dauerte Jahrzehnte, bis Artikel 3.2 des Grundgesetzes auch bis in das Bürgerliche Gesetzbuch und den deutschen Alltag hinein wirkte. Noch bis 1958 konnte ein Ehemann ohne die Zustimmung seiner Frau ihr Arbeitsverhältnis kündigen. Und erst 1977 durften Frauen in unserem Land ohne Erlaubnis ihres Gatten berufstätig sein. Diese Tatsachen sollten all diejenigen nicht vergessen, die heute immer so locker-flockig über Feminismus und Frauen wie Alice Schwarzer oder Elisabeth Selbert witzeln. Wir alle – nicht nur die Frauen – haben ihnen viel zu verdanken. 
Stern, Kester Schlenz

Sollten Deutschlands Frauen Alice Schwarzer folgen und sich wegen der P(orno)-Frage von ihren Männern trennen, wäre die Nation beziehungstechnisch am Ende. Männer mögen Pornos, das ist eben so.
Der Spiegel, Marco Evers

Weder Papst noch Alice Schwarzer sollten den Menschen vorschreiben, wie sie ihre Sexualität leben.
Süddeutsche Zeitung, Christian Weber

Wir (Deutschland) sind Weltmeister im Pornogucken! (...) Bei uns ist fast alles erlaubt.  Macht Porno die Liebe kaputt, tötet jedes Gefühl? Wie Alice Schwarzer diese Frage beantwortet, ist bekannt.
Bild am Sonntag, Karolin Schneider

Deutschland hat keine Popkultur, die Frauen mit der Strahlkraft einer Beyoncé Knowles hervorbringen kann. Ach, und Alice Schwarzer? Singt seit Jahrzehnten ihre alten Hits, wie die Rolling Stones. 
Welt am Sonntag, Lorraine Haist

In der von Alice Schwarzer betriebenen Kampagne für ein Prostitutionsverbot lebt wieder das alte, patriarchalische Verständnis von Sexualität auf. Er will es, sie lässt es zu. Deshalb müssen Prostituierte für Schwarzer immer Opfer sein, auch wenn einige von ihnen noch so oft öffentlich erklären, dass sie ihrem Beruf freiwillig nachgehen.
Harald Martenstein in „Anwaltsauskunft“ 

Elisabeth von Rochlitz ist die Alice Schwarzer der Reformation, sagt Mitkuratorin Simona Schellenberger. 
Ostthüringer Zeitung

Gerade intellektuelle Feministinnen wie Alice Schwarzer haben eine sehr wache Sensibilität für die Gefährdung der Frauenwürde durch eine sexualisierte Werbung entwickelt. Die exzessiven Folgen der „sexuellen Revolution“ vor allem auch im Internet sind von kaum vorstellbarer Ekelhaftigkeit und lassen die kirchlichen Warnungen und Ermahnungen heute als durchaus diskurs­fähig erscheinen. 
Prälat Wilhelm Imkamp im Interview in „Mehrwert“

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