EINSENDESCHLUSS 21. APRIL 2008: Der 10.

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Die prämierten Texte

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Prämiert werden Texte, die zwischen April 2006 und März 2008 veröffentlicht wurden: Reportagen, Features, Porträts, Glossen, Kommentare, Rezensionen. Die Texte müssen deutschsprachig sein und schriftlich vorliegen. Sie können von den AutorInnen selbst, ihren Redaktionen oder LeserInnen eingesandt werden: maximal drei Beiträge pro Autorin, in je dreifacher Ausfertigung, keine Rücksendung. Die Jury entscheidet unabhängig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die prämierten Texte werden in EMMA veröffentlicht. Die Preise werden im Mai 2008 verliehen.

Die Preiskriterien

Es muss sich um journalistische Texte handeln, nicht fiktive. Voraussetzung: handwerkliche Qualität, stilistische Sicherheit, Kreativität in Bezug auf Sujet und Form sowie ein Bewusstsein für gesellschaftliche Realitäten und die Lage der Geschlechter. Guter Journalismus hat kein Geschlecht. Aber wirklich guter Journalismus klammert die noch immer existierenden unterschiedlichen Prägungen und Realitäten von Frauen und Männern auch nicht aus.

Die Geschichte des Preises

EMMA initiierte den Preis 1990. Seit 1992 beteiligt sich das NRW-Frauenministerium, seit 2006 steuert Frauenminister Armin Laschet die Preisgelder bei. Für den JournalistInnenpreis 2006 wurden 251 Beiträge von 145 AutorInnen eingereicht. Die Jury 2006 (Petra Gerster/ZDF, Marianne Wellershoff/Der Spiegel, Margaret Heckel/Die Welt, Jana Hensel/Schriftstellerin, Gisela Marx/Freie Autorin und Alice Schwarzer) entschied sich damals für: Heike Faller/Die Zeit (1. Preis), Tina Hildebrandt/Die Zeit (2. Preis), Fiona Ehlers/Der Spiegel (3. Preis), Lara Fritzsche/Kölner Stadtanzeiger (Förderpreis), sowie für Finn Canonica/Tagesanzeiger-Magazin Schweiz (Männerpreis).

Warum ein Journalistinnen-Preis?

50% aller Volontäre, 27% aller Redakteure, aber nur 2% der Chefredakteure sind heute weiblich - in den Jurys und bei den Preisvergaben sieht es ähnlich aus. Es geht bei dem Journalistinnenpreis also darum, der strukturellen Benachteiligung von Frauen in einem traditionell männlichen Beruf bestärkend entgegen zu wirken. Der Preis gilt für die ganze Bandbreite des Schaffens weiblicher Journalisten: von traditionellen "Frauenthemen" bis hin zu "Männerdomänen" (wie Wirtschaft, Krieg etc.), von der Reportage bis zum Kommentar.

Warum auch ein Männer-Preis?

In den letzten Jahren mehren sich die Texte von Journalisten, die ein klassisches "Frauenthema", ein bewusstes "Männerthema" oder ein allgemeines Thema nicht nur mit Kompetenz und Sensibilität, sondern auch mit dem Bewusstsein um die Geschlechterverhältnisse schreiben. Geschlechterbewusstes Schreiben ist keine Frage des biologischen Geschlechts. Darum sind seit 2002 auch alle Kollegen herzlich eingeladen, sich an dem ‚JournalistInnen-Preis' zu beteiligen.

Die Jury

Julia Franck, 37, studierte Literatur und Philosophie in Berlin. 1998 erschien ihr erster Roman, "Der neue Koch" - für ihr letztes Buch, "Die Mittagsfrau", erhielt sie gerade den Deutschen Buchpreis. Franck hat eine Tochter und einen Sohn und lebt in Berlin.

Marietta Slomka, 38, studierte in Köln und Canterbury Politik und Volkswirtschaft. Nach ersten Printerfahrungen und Volontariat für Funk und TV ging sie für die Deutsche Welle nach Brüssel. Seit 2000 ist Slomka beim ZDF als heute-Moderatorin. Sie ist verheiratet.

Susanne Gaschke, 40, studierte Anglistik, öffentliches Recht und Pädagogik. Nach freier journalistischer Tätigkeit für FAZ, Zeit, NDR und Volontariat bei den Kieler Nachrichten ist sie seit 1997 bei der Zeit, seit 2002 als Reporterin. 2005 erschien ihr Buch "Die Emanzipationsfalle". Gaschke ist verheiratet und Mutter einer Tochter.

Necla Kelek, 49, in Istanbul geboren, kam mit 10 Jahren nach Deutschland. Sie studierte in Hamburg und Greifswald Volkswirtschaft und Soziologie, promovierte über den "Islam im Alltag". 2005 erschien "Die fremde Braut", 2006 "Die verlorenen Söhne". Sie lebt und arbeitet als freie Autorin und Publizistin in Hamburg und Berlin.

Julia Voss, 33, studierte Literatur und Kunstgeschichte u.a. in London und Berlin. Sie promovierte über "Darwins Bilder". Nach einer Hospitanz bei der FAZ ist sie seit Februar 2007 dort Redakteurin und heute, zusammen mit Niklas Maak, verantwortlich für das Kunstressort.

Alice Schwarzer, 65, Journalistin und Essayistin. Volontariat bei den Düsseldorfer Nachrichten, 1969 Reporterin bei pardon, 1970-74 freie Korrespondentin in Paris (plus Studium der Soziologie und Psychologie). Ab 1971 Buchveröffentlichungen. 1977 Gründung von EMMA.

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