Frauen fordern Trennung von Religion und Staat

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Nur wenige Tage nach der Machtergreifung der Islamisten in Tunesien und Libyen haben 76 Frauenrechtlerinnen ein Manifest veröffentlicht, in der sie Freiheit und Säkularisierung für den Mittleren Osten und Nordafrika fordern. Zu den Erstunterzeichnerinnen gehören unter anderem die ägyptische Frauenrechtlerin Nawal El Sadaawi (Foto mitte), die algerische Soziologin Marieme Helie Lucas, die iranischen Menschenrechtsaktivistinnen Mina Ahadi und Maryam Namazie (Foto rechts) sowie Gita Sahgal (Foto links). Sie fordern eine vollständige Trennung von Religion und Staat, die Abschaffung der Scharia im Familien- und Zivilrecht sowie im Strafgesetzbuch, Unabhängigkeit des Bildungssystems von Religion, Religionsfreiheit und das Verbot der Zwangsverschleierung und Geschlechtertrennung. „Im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen in Libyen, wo der nicht gewählte Übergangsrat die Scharia ausgerufen hat, stellen sich die Unterzeichnerinnen dieses Manifestes vehement gegen die Instrumentalisierung der Proteste durch die Islamisten“, schreiben sie. Am 24. Oktober hatte der Vorsitzende des nationalen Übergangsrat, Mustafa Abdul Dschalil, unter allgemeinem Jubel und „Allah ist groß“-Rufen der anwesenden Bevölkerung auf dem großen Platz in Bengasi nach dem Tod Gaddafis unter anderem erklärt: „Männer, ihr könnt wieder vier Frauen heiraten! Denn so steht es im Koran, dem Buch Gottes. Ihr könnt beruhigt nach Hause gehen, denn ihr müsst nicht eure erste Frau um Erlaubnis fragen.“

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