Hätten nur Männer gewählt, regierte Schwarz-Gelb

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Die CDU hat gleich mehrere Frauenrekorde zu verzeichnen. Rekord Nr. 1: 53 Prozent der Wählerinnen über 60 machten ihr Kreuz bei Angela Merkel, aber „nur“ 44 Prozent der gleichaltrigen Wähler. Rekord Nr. 2: Noch nie haben so viele junge Frauen die CDU gewählt: 37 Prozent der Wählerinnen unter 30 Jahren gaben Merkel ihre Stimme (und 31 Prozent der jungen Männer). Bereits bei den Bundestagswahlen 2009 hatte sich dieser Trend abgezeichnet. Jahrzehntelang war die SPD bei den Jungwählerinnen stärkste Partei gewesen. Das ist nun vorbei. Rekord Nr. 3: Im Vergleich zu 2005 legte Merkel in allen Altersgruppen bei den Frauen acht bzw. neun Prozent zu.

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Die Geschlechterlücke betrug bei der Union schon 2005 fünf Prozent (Frauen: 36 Prozent, Männer: 31 Prozent). So auch 2013: Frauen 44 Prozent, Männer 39 Prozent. Anders gesagt: Die Kanzlerin hat bei Frauen wie Männern gleichermaßen zugelegt.

Was Peer Steinbrück nicht von sich behaupten kann. Mit dem Stinkefinger-Kandidaten an der Spitze hat die SPD von den Männern vier Prozent mehr Stimmen bekommen als 2005 mit Steinmeier. Von den Frauen hingegen gab es diesmal nur ein Prozent mehr für die einst so frauenaffinen Sozialdemokraten. Bei seiner eigenen Generation, den Wählerinnen über 60 aber, verlor Steinbrück gar zwei Prozent.

Auch die traditionell weiblichen Grünen verloren deutlich mehr Frauen- als Männerstimmen: Bei den jungen Frauen machten gleich fünf Prozent weniger ihr Kreuz bei Trittin, Beck & Mitstreiterinnen als 2005. Und auch in den anderen Altersgruppen ließen die Grünen Federn bei den Frauen: vier Prozent

Die Linke hingegen verlor deutlich stärker bei den Männern: Insgesamt vier Prozent, bei den Wählern unter 30 sogar fünf Prozent. Die einstigen Linken-Wähler sind vermutlich in die AfD und offensichtlich zu den Piraten oder ins rechte Protestlager gewechselt: Die viertstärkste Kraft bei den männlichen Wählern sind mit sieben Prozent – die „Sonstigen“. Bei den Jungwählern entschieden sich sogar 17 Prozent für das bunte bis schwarzbraune Lager. Wir dürfen gespannt sein, welche Lehren die eben immer noch testosterondampfenden Parteien daraus ziehen werden. "Mutti ist schuld“ reicht nicht.

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