Bevölkerung & Kanzlerin pro Schwarzer - Politikerinnen kritisieren Ministerin

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Die Politikerinnen (fast) aller Parteien äußerten sich kritisch zu Ministerin Schröder.So antwortete Kanzlerin Merkel auf Befragung: „Alice Schwarzer hat sehr viel für die Frauen in Deutschland und wahrscheinlich auch in Europa getan. Das, was ich heute sein kann, habe ich auch der Frauenbewegung zu verdanken.“ Und die CDU-Arbeitsministerin von der Leyen, Ex-Frauenministerin, schließt sich an: „Die Frauenbewegung hat den Frauen und dem Land genutzt. Als ich geboren wurde, durfte keine Frau ein eigenes Konto haben.“

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Auch den Oppositionspolitikerinnen platzte der Kragen. Elke Ferner, die Bundesvorsitzende der SPD-Frauen, erklärte: „Frau Schröder scheint sich in der Rolle der Anti-Feministin zu gefallen. Das allein könnte ich ertragen – wenn die Dame nicht ausgerechnet Frauenministerin wäre. Das haben die Frauen in unserem Land nicht verdient.“ Und SPD-Vizechefin Manuela Schwesig, Ministerin in Mecklenburg-Vorpommern, fügte hinzu: „Soviel Unsinn im Zusammenhang mit Frauenpolitik habe ich lange nicht mehr gelesen! Es tut der Sache der Frauen heute überhaupt nicht gut, wenn die jungen Frauen und die Frauenbewegung von damals gegeneinander ausgespielt werden.“

Die Grünen-Chefin Renate Künast war über das Spiegel-Interview mit Schröder sogar „entgeistert“, fand es „krude und altbacken“. Und die Vize-Chefin der Linken, Katja Kipping, bescheinigte der CDU-Ministerin, „bar jeder Kenntnis“ zu sein. Denn, so Kipping: „Dem Feminismus ging es nie um Männerhass, sondern um den Kampf gegen das Patriarchat – also um Strukturen, die Frauen benachteiligen.“

Nur Silvana Koch-Mehrin von der FDP – die 2007 noch eine „Streitschrift für einen neuen Feminismus“ veröffentlicht hatte – finde Schröders Kritik am Feminismus jetzt gut und erklärte: „Ich finde, Frau Schröder hat Recht. Wir sind über den klassischen Feminismus schon weit hinaus.“

Die Flut von Veröffentlichungen über die Kontroverse geht weiter. Endlich wird wieder über Frauenpolitik geredet!
 

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