Ausstellung über KZ-Bordelle: Das

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Sie sind bis heute eines der größten Tabus in der Geschichtsschreibung des Nationalsozialismus: Die Bordelle, die die Nazis auf Anweisung Heinrich Himmlers ab 1942 in den Konzentrationslagern errichteten. In diesen „Sonderbauten“ mussten weibliche Häftlinge ihren männlichen Leidensgenossen zu Diensten sein – als Teil eines perversen „Prämiensystems“, das die Arbeitsleistung steigern sollte.
Nach Kriegsende herrschte Schweigen über die KZ-Prostitution: Die Frauen schwiegen aus Scham; die Männer, weil das Ansehen so manches ehrbaren politischen Gefangenen, der seine weiblichen Mitgefangenen de facto vergewaltigt hatte, nicht leiden sollte.
EMMA berichtete 1992 zum ersten Mal über das völlig verdrängte Thema. 2005 brachte die Wiener ForscherInnen-Gruppe „Die Aussteller“ das Tabu-Thema an die Öffentlichkeit. Ab Sonntag, den 9. Mai, wird diese Ausstellung mit über 150 Dokumenten, Hörstationen und Texttafeln im Historischen Saal der VHS Bielefeld gezeigt (bis 20. Juni).
Dazu haben die VeranstalterInnen ein beeindruckendes Rahmenprogramm zusammengestellt, darunter Filme wie „Frauen als Beute – Wehrmacht und Prostitution“, „Die Frauen von Ravensbrück“ oder „63 Years on...“ über die koreanischen „Trostfrauen“. In mehreren Vorträgen wird dem Schicksal von Frauen nachgegangen, die als „Asoziale“ oder wegen „Umgangs mit Ausländern“ deportiert wurden.
EMMAonline, 6.5.2010
Zum Weiterlesen
Bordelle für KZ-Häftlinge (2/07)

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