Die lieben KollegInnen

Die lieben KollegInnen 1/2014

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Die Frauenzeitschrift EMMA verlieh Clemens Meyer den Titel „Pascha des Monats“. Meyer kontert und sagt, die EMMA habe einiges nicht verstanden. „Bei mir zu Hause liegt sie im Papierkorb“. Dann redet er sich in Rage, vielleicht sogar gezielt als Affront: „Die können ja ihre jungen Volontärinnen zu mir treiben, mit der Peitsche“.
Göttinger Tageblatt, Peter Krüger-Lenz

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Das feministische Agenda-Setting in diesem Land bestimmt immer noch Alice Schwarzer. Schneeköniginnengleich lässt sie den „Frühling des deutschen Feminismus“, wie der Spiegel vor kurzem die Femen-Frauen, Aufschreierinnen und bloggende Mädchenmannschaft nannte, gefrieren.
FAZ, Dagmar Rosenfeld

„Frau Ministerin, geht's jetzt endlich heim an den Herd?“ (...) Diese Frage, gestellt von zwei Männern, offenbart, wo wir stehen, oder besser: stehen geblieben sind, wenn es um Männer, Frauen, Kinder und Beruf geht, nämlich bei den Kategorien des Feminismus, den Alice Schwarzer mal begründet hat und der damals dringend gebraucht wurde, aber heute nicht mehr funktioniert.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Antonia Baum

Es gibt Menschen, deren Name fürs große Ganze, für ein besonderes Phänomen steht. So wie der Feminismus in Deutschland wohl auf ewig mit Alice Schwarzer verbunden ist, so wäre das deutsche Kabarett undenkbar ohne Dieter Hildebrandt.
Abendzeitung, Arno Makowsky

Alice Schwarzer, die Hohepriesterin des Feminismus in Deutschland, die der These anhängt, dass Frauen und Männer nicht als solche, sondern als Mensch geboren und dann geschlechtsspezifisch sozialisiert werden – den biologischen Faktor also gerne ausklammert –, hat für mehr Veränderungen in der Gesellschaft gesorgt, als die Programme aller Parteien zusammengenommen, weil sie Veränderungen im Bewusstsein der Menschen bewirkt hat.
Schweriner Volkszeitung, Heinz Kurtzbach

Es ist erschreckend, was jetzt alles in den Archiven auftaucht. Nicht nur die Grünen waren in den 70er Jahren offen für Forderungen der Pädophilenbewegung, Sex mit Kindern zu legalisieren. Das Perfide ist, dass Befürworter von Pädophilie vorgaben, die Interessen der Kinder zu vertreten. Es gehe doch schließlich um deren Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, argumentierten sie. Dabei hat die Feministin und EMMA-Herausgeberin Alice Schwarzer schon damals ausgesprochen, worum es eigentlich ging: um ein vermeintliches Recht Erwachsener auf Sex mit Kindern.
Der Tagesspiegel, Cordula Eubel

Niemand hat so vehement gegen die filmische Darstellung von Sex gekämpft wie die Feministin Alice Schwarzer. Forderte sie via EMMA 1976 noch, Pornografie per Gerichtsentscheid als „Verletzung der Menschenwürde“ definieren zu lassen, veröffentlichte die Zeitschrift gut zehn Jahre später den Entwurf für ein sogenanntes Anti-Porno-Gesetz. (...) Dass in Pornos Frauen angeblich „verstümmelt“ oder „zerstückelt“ wurden, entbehrt jeder Grundlage. Das Geschäft mit Pornografie wurde in Deutschland weitgehend seriös geführt.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Philip Siegel
Anm.d.Red.: 1976 gab es EMMA noch gar nicht.

Wer ist der berühmteste Deutsche? Schwer zu sagen. Ist es Franz Beckenbauer? Oder Stefan Raab? Vielleicht Alice Schwarzer? Oder Bundespräsident Joachim Gauck? Vermutlich ist es – wenig spektakulär – Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Stuttgarter Zeitung, Wolfgang Messner

Ich lese ja nicht nur ganz gerne den National Enquirer, sondern auch die EMMA. Das Heft ist praktisch reklamefrei und man dringt in Welten ein, die sonst vielleicht fremde blieben, und wenn auf jeder dritten Seite Alice Schwarzer abgebildet ist, stört mich das auch nicht, denn ich finde ja Frau Schwarzer gar nicht mal so schlecht.
Tages-Anzeiger-Blog/Schweiz, Philipp Tingler

Angela Merkel ist nicht bekannt für Thesen zu Fragen der Emanzipation. Immerzu sagt sie „nein“, wenn Frauen etwas für Frauen fordern. Sie ist gegen die Frauenquote, gegen Gesetze für gleiche Löhne, sie ist gegen alles, was Frauen einen Vorteil gegenüber Männern verschafft, sogar dann, wenn die Bevorteilung in der Abschaffung einer Benachteiligung liegt. Da muss eine Frau wie Alice Schwarzer natürlich sauer werden.
Die Welt, Kathrin Spoerr

Frage: 2012 haben Sie das Buch veröffentlicht „Jede Frau ist eine Prinzessin“. Kollidiert dieser außerordentlich ambitionierte Titel in Einzelfällen nicht mit der Wirklichkeit? Alice Schwarzer? Harald Glööckler: Auch sie ist eine Prinzessin. Ich finde, sie wird oft falsch verstanden. Sie ist eine sehr sinnliche Frau und möchte natürlich nicht, dass Frauen auf den Barbie-Faktor reduziert werden. Dagegen, dass Frauen Prinzessinnen sein können, wird sie nichts haben. Es gibt durchaus emanzipierte Prinzessinnen.
Modemacher Harald Glööckler im Interview im Lufthansa-Magazin

„Wie tickt der Mann?“ Nach einer von Bild der Frau in Auftrag gegebenen Studie glauben 36 Prozent aller Männer, es reiche jetzt allmählich mit der Gleichberechtigung; weitere 28 Prozent sehen die rote Linie bereits überschritten. Mehr als ein Drittel aller Männer fühlt sich von den an sie gerichteten Rollenerwartungen überfordert. Immerhin 41 Prozent sind schon mal wegen ihres Geschlechts diskriminiert worden; sieben Prozent klagen, man dürfe heute kein richtiger Mann mehr sein. Das sind, nicht nur für Alice Schwarzer, alarmierende Zahlen.
Badische Zeitung, Martin Halter

Eine Studie zeigt, dass jeder dritte bis zweite Mann sich der Doppelbelastung nicht gewachsen fühlt – auch wenn sie oft eingebildet ist. (...) Dass die Frauensicht eine andere ist, versteht sich dabei von selbst. Erst im August hatte Allensbach im Auftrag der Frauenzeitschrift EMMA eine Befragung zum Thema Gleichberechtigung unternommen, bei der zwei Drittel der befragten Frauen zu dem Ergebnis kamen: Es müsse noch viel getan werden, bis Frau und Mann in der Bundesrepublik gleichberechtigt seien.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Hayke Lanwert

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