Die lieben KollegInnen

Die lieben Kolleginnen 2/2015

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Alice Schwarzer hat einen umfangreichen Beitrag über Flüchtlinge, Islamisten, Muslime, Kopftücher und auch Pegida auf ihrer Website veröffentlicht. Neben Forderungen nach einer strengen Trennung von Kirche und Staat, Rechtsstaatlichkeit und Gleichberechtigung stellt sie Verbindungen her, für die sie immer wieder kritisiert wird: das Kopftuch, das „andernorts Frauen mit Nägeln auf den Kopf geschlagen wird“, oder die „selbstgewählte Burka“, ein „Leichentuch für Millionen Frauen“.
Die Standard/Österreich

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Gegen Schwarzers Argumente lässt sich nur schwer etwas sagen. Dennoch brach über sie ein Sturm der Entrüstung herein. Obwohl sich Schwarzer in ihrem Artikel von Pegida distanziert, wurde sie für ihre Polemik – vor allem auf „Twitter“ – heftig kritisiert. (…) Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner sagte Handelsblatt-online: „Wenn sich Alice Schwarzer nach ihrer Steuerhinterziehungsaffäre (…) neuerdings auch noch hinter die Pegida-Demonstrationen stellt, so zeigt das nur, wie wenig sie noch mit fortschrittlichen Positionen am Hut hat“. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung und die strikte Trennung von Religion und Staat – alles keine fortschrittlichen Positionen?
FAZ, Jasper von Altenbockum

Wo war der #Aufschrei dagegen, dass junge Mädchen nicht ins Schwimmbad dürfen, von der Schule abgeholt werden? In Berlin streiten die Regierungsparteien über eine Charlie-Demonstration. Deutsche demonstrieren am liebsten amtlich, mit einem Regierungschef vorne dran. Keine eigene Meinung, aber Charlie. Ja, es gibt auch echte Charlies. Die garstige Alice Schwarzer, weil sie die Burka das nennt, was sie ist – ein Leichentuch für Frauen.
Roland Tichy, Blog
 

„Altersdemenz“ und „Dummheit“ warfen die Twitterer Schwarzer am Dienstag vor, nachdem die Zeitschrift EMMA einen Kommentar der Feministin veröffentlicht hatte, in dem sie mehr Gleichberechtigung im Islam anmahnt. (…) Prominente Schützenhilfe erhielt Schwarzer via Facebook von Welt-Autor Matthias Matussek. Er kommentierte den Artikel mit den Worten: „Hier imponiert mir Alice Schwarzer, und das hab ich ihr persönlich schon oft gesagt: Sie kämpft tatsächlich gegen den Islamismus und für die Emanzipation.“
pro – Christliches Medienmagazin

Ein Burka-Verbot als bloßer Ausdruck symbolischer Politik, wie Alice Schwarzer es fordert, ist nicht zu rechtfertigen. Symbolische Gesetzgebung allgemein korrumpiert die Glaubwürdigkeit des Gesetzes, symbolische Strafrechtspflege gefährdet deren rechtsstaatliche Funktionsfähigkeit.
Rudolf Steinberg, em. Professor für öffentliches Recht, in der FAZ

Seit 1979 hat Schwarzer hartnäckig und mutig ihre Stimme erhoben gegen die barbarische Unterdrückung der Frauen durch den radikalen Islam – und musste sich prompt als Rassistin beschimpfen lassen.
Weltwoche/Schweiz, Wolfgang Koydl

Wer hätte das gedacht? Der frauenfeindlichste Komiker Deutschlands, Atze Schröder, hat ein Auge auf Alice Schwarzer geworfen! „Das kommt daher, weil wir beim Fernsehpreis nebeneinander in der Garderobe gesessen und uns angeregt unterhalten haben“, erzählt der Comedian. „Da haben wir beschlossen, irgendwann einmal miteinander … Essen zu gehen.“
Die Zwei 

Heute ist die verklemmte Zeit jener Jahre nur noch schwer vorstellbar. Dass man über Sexualität nicht öffentlich redete, nicht über Verhütung, schon gar nicht über weibliches Begehren, über Klitoris, Frigidität oder Orgasmusfähigkeit von Frauen. Niemals zuvor und wahrscheinlich auch niemals danach ist trotz Catherine Millet und Charlotte Roche so offen über Frauensachen geredet worden, über die Anatomie des weiblichen Körpers – und über die Lust. Zu Recht feierte man Alice Schwarzer damals als Entdeckerin und Förderin der weiblichen Lust.
Rheinische Post, Annette Bosetti

Ohne sie würde die deutsche Frauenbewegung auf der Stelle stehen: Dass EMMA-Gründerin Alice Schwarzer manchmal etwas verbissen rüberkommt, mag auch daran liegen, dass Frauen auch nur Menschen sind, die wie Männer reagieren, wenn sie sich missverstanden fühlen.
Bild

Frage: Darf man Sie, Signora Maraini, eigentlich als Alice Schwarzer Italiens bezeichnen? Dacia Maraini: Ich kenne und schätze Alice Schwarzer sehr, aber sie ist eine Vordenkerin der Frauenbewegung. Ich bin eine Erzählerin, habe mich nie als Feminismus-Theoretikerin verstanden. Alice Schwarzer ist da eher mein Antrieb, genauso wie Simone de Beauvoir.
Die italienische Schriftstellerin Dacia Maraini im Interview in der Welt

Alle Frauen außer Alice Schwarzer kreischen vor Schreck und springen auf den Tisch, wenn plötzlich eine Maus durchs Wohnzimmer flitzt.
B.Z., Uwe Kopf

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