Die lieben KollegInnen

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Angela Merkel (55) und ihr Mann Joachim Sauer (60) halten es mit der Arbeitsteilung im Haushalt wie Millionen andere Familien: SIE schreibt den Einkaufszettel, ER kauft ein! (…) 1993 als Frauenministerin in Bonn hatte Merkel in EMMA noch den Mann gefordert, "der spült und das Klo putzt".
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Jetzt weiß jedes kleine Mädchen, so sagte Alice Schwarzer nach der Wahl Angela Merkels vor vier Jahren, dass es nicht nur Friseuse, sondern auch Bundeskanzlerin werden kann. Nachdem das mittlerweile viele Mädchen (und Jungen) verinnerlicht haben, hat die Kanzlerin nun der Frauenzeitschrift Frau Schwarzers, die ihr seit langem freundlich zugetan ist, über die Aufgabenverteilung in ihrer Ehe berichtet. (…) Die einstige Frauenministerin lebt vor, was sie schon lange vor ihrer Kanzlerschaft in der EMMA gefordert hat: "den Mann, der spült und das Klo putzt".
FAZ, Mü.

Frauen hatten ja schon immer ein Problem mit Vorbildern. In der Wirtschaft bringen sie es bekanntlich zu nichts, weil die einzige potenzielle Muster-Frau im Vorstand die Vorzimmer­dame ist. Aber jetzt bekommen sie auch noch sonderbare Botschaften von denen, die ihnen noch am ehesten den Weg nach oben weisen könnten. Alice Schwarzer etwa. Die spricht Angela Merkel im EMMA-Interview sofort auf ihren Look an. Und die mächtigste Frau der Welt? Plaudert munter über ihre Frisur, die zwölf Stunden lang halten muss.
Financial Times Deutschland, Ruth Fend

Nehmen wir, nur zum Beispiel, die Kanzlerin, die ja auch, wie wir aus dem in dieser Hinsicht einigermaßen vertrauenswürdigen Fachorgan EMMA lernen, "eine Frau ist". Man kann das, wenn wir EMMA richtig verstehen, erstens an den Hosenanzügen erkennen, zweitens an der Frisur und drittens … aber da müssen wir jetzt im Wortlaut durch: "Ich koche gern und wann immer ich kann. Gerade am Wochenende habe ich Johannisbeerkuchen gebacken!", sagt die Kanzlerin, also die Frau und Menschin Merkel.
stern.de, Andreas Hoidn-Borchers

Alice Schwarzer zetert und kämpft – Angela Merkel setzt sich durch und nimmt sich, was sie will. Feminismus des 21. Jahrhunderts könnte man das nennen.
Südkurier, Margit Hufnagel

Alice und Angela – ein Herz und eine Seele. Wer hätte das gedacht!
Emder Zeitung, Klaus Fackert

Die Vorsitzende der nordrhein-westfälischen Grünen, Frau … Moment, wir müssen den Namen in der dpa-Meldung von Montag nachschauen, also: Daniela Schneckenburger behauptet, Alice Schwarzer sei kein Sprachrohr der Frauenbewegung mehr. Den Namen Alice Schwarzer kennt vermutlich jeder Deutsche. Aber das tut nichts zur Sache, nur zur Person. Die EMMA-Legende jedenfalls tauge nicht mehr als frauenpolitische Leitfigur, befindet die grüne Spitzenfrau, weil sie eine zu starke Nähe zur CDU entwickelt habe.
Rheinischer Merkur, Christiane Florin

„Lieber von Frau Thatcher regiert werden, als von Herrn Thatcher!“ Mit diesem Satz machte Alice Schwarzer schon vor 30 Jahren klar, wie sie Feminismus begreift: nicht links, nicht rechts, sondern im Zweifel immer für die Frau.
Hinnerk, Dirk Ludigs

Marlboro war zunächst eine leichte Damenzigarette. Doch kaum wurde dieses „weibische Image“ Anfang der 60er durch den rauchenden Cowboy beseitigt, weigerte sich das deutsche Magazin EMMA, die Anzeige ein zweites Mal abzudrucken: Der „Macker von der hartgesottenen Sorte, der den Mädels im Salon auf den Hintern knallt“ hatte ­bereits bei der Erstveröffent­lichung zu Abonnement-Kündigungen geführt.
Die Welt

Alice Schwarzer ist sehr einfühlsam mit Herrn Hallervorden, versucht ihm klar zu machen, dass wir seit 20 Jahren im wiedervereinigten Deutschland leben und nicht alle Ostlinken heute unanständige Menschen sind. Die Herren, allen voran Hans-Ulrich Jörges vom Stern, sind dagegen Schwarzer gegenüber längst nicht so tolerant: Als sie anmerkt, die Zahlen sagten, dass von den Wählern, die der CDU den Rücken zugekehrt hätten, vier Prozent Männer seien und 0,4 Prozent Frauen, und sich fragt, ob nicht Merkel die CDU vor Schlimmerem bewahrt hätte, wird sie einfach abgetan. Gender-Mainstreaming ist zumindest Jörges ein völliges Fremdwort.
FR online, Natalie Soondrum, über „Hart aber fair“

Frauen, sagte irgendwann und nicht ganz zu Unrecht Alice Schwarzer, Frauen sollten mehr Krallen zeigen. Und das haben wir nun davon: In jedem zweiten Straßenzug bietet ein Nagelstudio seine Dienste an, ja, auf jeden Nagel kommt inzwischen ungefähr ein Manikürbetrieb.
Fürther Nachrichten

90 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland, man muss die Feste nur feiern wollen. Das Feminat hat parteiübergreifend Platz genommen auf den Treppenstufen des Kanzleramts, als Angela Merkel, flankiert von Ursula von der Leyen und Alice Schwarzer, herannaht. Hildgard Hamm-Brücher, die einstige Grande Dame der FDP, sitzt mit vorn in der Ehrenreihe, und Silvana Koch-Mehrin posiert, als wäre dies nicht das Kanzleramt, sondern eine Folge von „Germany’s Next Topmodel“.
Der ­Spiegel, Christoph Schwennicke

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