Die Telekom will sich bessern

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Die Telekom kann eine kleine Aufpolierung ihres Images gebrauchen. Ihr Ruf ist zur Zeit nicht der beste. Da kommt es gut, wenn der jugendlich wirkende Telekom-Chef René Obermann verkündet: Man wolle in der mittleren und der oberen Führungsetage auf 30 Prozent Frauen aufstocken. Unter den 60 Top-Managern befinden sich zur Zeit nämlich nur zwei Frauen, also runde drei Prozent. Nicht zu früh freuen, meine Damen: Das Ganze soll erst bis 2015 vollbracht sein. Und den 100 Prozent männlichen Vorstand hat der Vorstandsvorsitzende bisher auch unerwähnt gelassen. Dito den Aufsichtsrat. Über den plauderte Frauenministerin Kristina Schröder (geborene Köhler) wohlwollend auf einer Veranstaltung der Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“. Dabei denkt die CDU-Ministerin jedoch keineswegs an die böse Quote, sondern an „verbindliche Berichtspflichten“ und „transparente Selbstverpflichtungen“. Der Fortschritt ist ja bekanntermaßen eine Schnecke. In Norwegen, wo Anfang 2008 die 40-Prozent-Quote für Aufsichtsräte eingeführt wurde, vermeldet die Statistikbehörde gerade 40,1 Prozent Aufsichtsrätinnen. Na, geht doch. Und vielleicht setzt ja, bei aller Zaghaftigkeit, auch die Telekom ein Zeichen. Sie ist zumindest das erste von 30 Dax-Unternehmen in Deutschland, das von einer Frauen-Quote redet. Obermann: „Mit mehr Frauen an der Spitze werden wir einfach besser.“ Das dürfte, beim desolaten Stand der Dinge, nicht schwer sein.

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