Herr Professorin?

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Die Uni Leipzig macht ernst. Künftig wird es dort nur noch weibliche Personenbezeichnungen geben: Professorinnen, Dekaninnen, Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen. Männer sind, so wird es im jeweiligen Dokument in einer Fußnote stehen, natürlich mitgemeint. Man war die bisherige Schrägstrich-Lösung (Professor/Professorin) leid, wolle aber die „zahlreichen Frauen an der Universität in der Grundordnung sichtbarer werden lassen“, erklärte Rektorin Beate Schücking (Foto) den Beschluss. Der wurde keinesfalls von einer Frauenmehrheit durchgedrückt, sondern vom männerdominierten Senat (57 Männer, 20 Frauen) verabschiedet. Die Aufregung ist groß. Schließlich hat die Uni das gängige Prinzip „Mann=Hauptsache, Frau=Nebensache“ (immerhin sprachlich) außer Kraft gesetzt. Ist das nun ausgleichende Gerechtigkeit für ein paar Jahrhunderte „Mitgemeintsein“ der Frauen? Oder gar „Notwehr“, wie Prof. Friederike Maier vom EU-Netzwerk Gender Equality im Interview erklärt? Oder doch zuviel des Guten? - Was meint ihr?
P.S. Die Idee stammt übrigens von einem Mann: Physikprofessorin Josef Käs. Mehr zum Thema: Die Macht der Sprache (4/10); Dossier: Numera Claudia (2/12)

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