Bloggerin erhält Morddrohungen

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Rund 50 Vergewaltigungs- und Morddrohungen in der Stunde erhielt sie in Hochzeiten, schätzt die Bloggerin. Aber dabei blieb es nicht: Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich weitere Journalistinnen und auch eine Politikerin zu Wort. Auch sie werden auf Twitter bedroht. Zuletzt erhielten Kolumnistinnen von Guardian und Time anonyme Bombendrohungen. Inzwischen sind zwei Männer wegen Morddrohungen verhaftet worden, bestätigt Scotland Yard.

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Twitter wollte von dem Problem erstmal nichts wissen. Im Gegenteil: Als Criado-Perez sich an den Twitter-Mitarbeiter Mark Luckie wendete, zuständig für JournalistInnen und Nachrichten, setzte der sie auf seine Ignore-Liste und blockierte damit jede weitere Kontaktaufnahme. Es dauerte mehrere Tage, bis Twitter sich überhaupt bei ihr meldete.

Seither nehmen die NetznutzerInnen den Microblogging-Dienst erst Recht in die Pflicht. Einige riefen zum Boykott auf. Unter dem Hastags #takebacktwitter und #standwithwomen machen andere ihrem Ärger Luft und erklären sich mit den betroffenen Frauen solidarisch.

Die Online-Petition, die Twitter dazu auffordert, einen Missbrauchs-Button einzuführen, über den solche Übergriffe sofort gemeldet werden können, hat mittlerweile mehr als 100.000 UnterzeichnerInnen. Das Unternehmen hat nun angekündigt, diese Forderung umzusetzen. Zumindest für die iPhone-App gibt es den Button schon.

EMMAonline, 2.8.2013

Mehr über die Kampagne für Frauen auf Pfundnoten: The women's room

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