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In der Ausgabe von Montag hatte die taz eine scharfe Polemik pro Prostitution und contra Alice Schwarzer veröffentlicht, unterzeichnet von Doña Carmen, dem Frankfurter „Hurenverein“ von Juanita Henning. Die war zuletzt im Juni 2009 damit aufgefallen, dass sie im Namen von „77 Huren“ das Recht auf Flatrates in Bordellen forderte. Dafür schaltete sie großformatige Anzeigen in mehreren Tageszeitungen (was allein in der SZ 25.000 Euro kostete).

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Jetzt behauptete Doña Carmen in der taz, von "Armutsprostitution" zu reden, sei "ausländerfeindlich" und "verkappter Rassismus". Für Henning ist die Migrations-Prostitution eine Art "Völkerverständigung von unten" (wörtlich). Nach Veröffentlichung des Textes fragte taz-Redakteurin Heide Oestreich bei Sabine Constabel an, ob sie bereit sei zu antworten.

Die Sozialarbeiterin engagiert sich seit 22 Jahren in Stuttgart für Prostituierte. Dabei hat sie heute zu 90 Prozent mit Armuts- und Zwangsprostituierten aus Osteuropa zu tun. Die von Doña Carmen so gern beschworene „selbstbestimmte Hure“ begegnet ihr eher selten.

Constabel schrieb also die erbetene Antwort auf Doña Carmen für die taz auf. Doch der taz passte der Text nicht. Redakteurin Ines Kappert lehnte die Veröffentlichung ab – und die ebenfalls informierte Chefredakteurin Ines Pohl reagierte gar nicht erst. Die hat zurzeit wohl andere Sorgen. Sie muss erklären, warum sie den Text eines taz-Redakteurs, der das Verhältnis der Grünen zur Pädophilie kritisiert hatte, aus dem Heft genommen hat.

Hier also der Text von Sabine Constabel, der eigentlich in der taz hätte erscheinen sollen. Weiterlesen

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