Sharayet – eine Liebe in Teheran

Artikel teilen

Atafeh und Shirin sind etwa 17 Jahre alt, gehen noch in die Schule und verlieben sich ineinander. Was im 21. Jahrhundert eigentlich kein Riesenproblem mehr sein dürfte – würde diese Liebe nicht in Teheran spielen. Und ausgerechnet in Atafehs Bildungsbürgerfamilie, in der es innerhalb der vier Wände zugeht wie hierzulande, eskaliert die Affäre zum Drama. Atafehs konkurrierender Bruder verliebt sich ebenfalls in Shirin. Was nur unangenehm sein müsste, wird lebensbedrohend. Denn dieser Bruder ist von den Drogendealern in die Moschee gewechselt, betet nun unter den erstaunten Blicken seiner Familie fünfmal am Tag und hat neue mächtige Freunde, die allmählich auch die Familie infiltrieren. „Das Schlimmste ist nicht die Unterdrückung in der Außenwelt, sondern wenn die Reihen der eigenen Familie unterwandert werden“, sagt Maryam Keshavarz. Maryam weiß, wovon sie spricht. Sie ist in so einer liberalen Familie aufgewachsen, hat ihre Schulzeit in New York verbracht und die Sommerferien bei ihrer großen Familie im Iran. Und sie hat sieben Brüder. Für „Sharayet – eine Liebe in Teheran“ ist Keshavarz gleich dreifach verantwortlich: für Drehbuch, Regie und Produktion. Die US-Iranerin hat den Innen- und Außenblick zugleich und einen Film gemacht, der, ästhetisch wie inhaltlich,
eine Mischung ist zwischen „L-Word“ und „Nader und Simin“.

Anzeige
Artikel teilen
 
Zur Startseite