Trauermarsch für Arzu Özmen

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Sie war in Detmold aufgewachsen und hatte sich in der Bäckerei, in der sie arbeitete, in ihren Kollegen Alex verliebt. Am 1. November 2011 wurde die 18-jährige Kurdin Arzu Özmen (Foto) von ihren fünf Geschwistern, die zurzeit alle in Untersuchungshaft sind, aus der Wohnung ihres Freundes entführt. Am 15. Januar wurde sie auf einem Golfplatz in Schleswig-Holstein erschossen aufgefunden. Arzu Özmen sei Opfer eines „Ehrenmordes“, „einer von 70, die uns in den vergangenen zehn Jahren bekannt geworden sind“, klagt Serap Cileli. Wie eine Studie des Bundesfamilienministeriums ergab, suchen jährlich rund 3.200 Mädchen Hilfe bei Beratungsstellen, weil ihnen die Zwangsverheiratung droht. Die Autorin („Wir sind eure Töchter, nicht eure Ehre“) und Aktivistin Cileli, die mit ihrem Verein „Peri“ bereits rund 200 Mädchen zur Flucht vor Zwangsverheiratung verholfen hat, ruft für Samstag, 21. Januar, zu einem Trauermarsch für Arzu auf. „Bislang haben diese Frauen und Mädchen in Deutschland den Status von Mordopfern zweiter Klasse.“ Bei den seltenen Gedenkveranstaltungen glänze „die Politprominenz häufig ebenso mit Abwesenheit wie Vertreter von Migranten- oder Islamverbänden.“ Der Marsch beginnt um 16 Uhr vor der Bäckerei Müller, Hornsche Straße 239, in Detmold. Mehr zum Thema Ehrenmorde

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