Zehn Peitschenhiebe für Frauen am
Kaum hat der Kampf um Frauenrechte in Saudi-Arabien Fahrt aufgenommen, wird er scharf ausgebremst: Gerade hatte König Abdullah am Sonntag verkündet, dass Frauen bei den Kommunalwahlen 2015 zum ersten Mal ihre Stimme abgeben und auch in das saudische Parlament, den Schura-Rat, ernannt werden dürfen. Da verurteilte nur zwei Tage später ein Gericht Shaima Ghassaniya zu zehn Peitschenhieben. Ihr Vergehen: Sie war Auto gefahren. Ghassanyiha ist nicht die erste Aktivistin der Kampagne Women2Drive, die für ihren Verstoß gegen das Fahrverbot verhaftet wurde. Schon Ende Mai war Manal al-Sharif (Foto) in Gewahrsam genommen worden, nachdem sie ein Video ihrer einstündigen Autofahrt auf Facebook eingestellt und für den 17. Juni zu einem Frauen-Fahrtag aufgerufen hatte. „Es kann nicht sein, dass Frauen einen Doktortitel haben, aber nicht Auto fahren dürfen“, hatte die 32-jährige Software-Expertin erklärt. Aber während Manal al-Sharif und ihre Nachahmerinnen ohne Prozess wieder freigelassen wurden, fiel nun das erste Urteil gegen eine Women2Drive-Aktivistin. „Was diese Frauen tun, ist tapfer und richtig“, erklärte US-Außenministerin Hillary Clinton. Und Guido Westerwelle?