Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

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In der ganzen Welt werden am und um den 25. November wieder Frauen (und Männer) gegen Gewalt an Frauen protestieren.

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Auch wenn jüngst wieder eine neue Studie die „Frauen-sind-genauso-gewaltätig-wie Männer“-Mär kundtat ist diese Gewalt epidemisch verbreitet und nimmt vielerorts sogar wieder zu. Stichwort: Afghanistan. Begangen wurde der Aktionstag seit 1981 zunächst von karibischen Frauengruppen, die an die Vergewaltigung und Ermordung der drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresia Mirabal am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik erinnern wollten. 1999 übernahmen die Vereinten Nationen offiziell den Protestag. EMMA hat eine Auswahl an Aktionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengestellt: vom Filmfestival bis zur Fahnenaktion und Opferschutz-Tagung, von der Brötchentüte („Gewalt kommt nicht in die Tüte!“) bis zum T-Shirt („Which part of NO didn’t you understand?“).

Deutschland

Tübingen: Terre des Femmes zeigt auf dem Filmfest „Frauenwelten“ Filme aus 20 Ländern, darunter „Die Fremde“ von Feo Aladag (deutscher Oscar-Kandidat 2011) oder „Zwischen uns das Paradies“ von Jasmila Zbanic (Berlinale-Siegerin 2007) - noch bis 24. November.
Köln: "Ich schrie um mein Leben - Ehrenmord in Deutschland", Diskussion mit Aylin Korkmaz, die das gleichnamige Buch über den Mordversuch durch ihren Ehemann schrieb. - 23. November, Bühne der Kulturen, 20 Uhr. EMMA-Porträt über Aylin Korkmaz lesen. Bei der Terre des Femmes-Unterschriftenaktion gegen die vorzeitige Entlassung des Täters mitmachen.

Dortmund: Aktionswoche u.a. mit dem Film „Die Fremde“ (24.11.) und einer Lesung mit Aylin Korkmaz (27.11.) - der Programm-Flyer.
Hamburg: Auf dem Ohlsdorfer Friedhof wird der Gedenkstein für Christel K. eingeweiht, die 1981 von ihrem Ex-Mann erschossen wurde - 25. November, 11 Uhr, www.garten-der-frauen.de.

Düsseldorf: Die Frauenberatungsstelle schaltet in der Regional- und Lokalpresse Todesanzeigen in Gedenken an die Opfer von Männergewalt - 25. November.

Hessen: "Gewalt kommt nicht in die Tüte". 1,2 Millionen Brötchentüten werden über die Verkaufstheken Hessischer Bäckereien gehen. Auch viele andere BäckerInnen in ganz Deutschland machen mit.

Leipzig: "Ich habe Leben gewählt - Anne B.". Die Ausstellung in der VHS Leipzig zeigt Bilder einer Überlebenden - noch bis 30. November.

Marburg: Die Bürgerinitiative bi-gegen-bordell.de macht darauf aufmerksam, dass „Politik und Gesellschaft ausblenden, welchem Ausmaß an Gewalt tagtäglich Frauen in der Prostitution ausgesetzt sind“.
Deutschlandweit: Rund 6.000 Fahnen mit der Aufschrift „Frei leben ohne Gewalt" werden am 25. November an Rathäusern, Ministerien, Ämtern, Botschaften, Privathäusern und zum ersten Mal auf einer Moschee gehisst. Die Fahnenaktion, initiiert von Terre des Femmes, jährt sich in diesem Jahr zum zehnten Mal und zieht Kreise. Inzwischen können die Fahnen in verschiedenen Sprachen bestellt werden.

Schweiz:

Über 50 Veranstaltungen an „16 Tagen gegen Gewalt an Frauen“ - von der Regenschirm-Menschenkette („Wir lassen Frauen nicht im Regen stehen!“) bis zur Info-Aktion über K.O.-Tropfen.

Österreich:

„Klappe auf!“ heißt es ab dem 25.11. auf dieStandard, wo bis zum 10.12. neun Videoclips gegen Gewalt an Frauen abzurufen sind. Im gleichen Zeitraum läuft im Gabriel-Ferrara-Saal der Barmherzigen Brüder die Ausstellung „Hinter der Fassade“: Anhand einer nachgebauten Familienwohnung wird gezeigt, welche Formen von Gewalt sich hinter der scheinbar heilen Fassade abspielen können. Besonders für Schulklassen geeignet. Eine Gesamtliste der Aktionen hat der Verein Autonome Frauenhäuser Österreich zusammengestellt.

Mehr zum Thema:
EMMA-Kampagne: Häusliche Gewalt
EMMA-Kampagne: Frauenhass

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