Jede zweite Schule meldet

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An jeder zweiten Schule wurde in den letzten drei Jahren mindestens ein Fall von Missbrauch bekannt, bei den Heimen melden gar zwei Drittel einen sexuellen Übergriff an Kindern oder Jugendlichen. Das hat das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in seiner Studie „Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Institutionen“ herausgefunden. Im Auftrag der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Christine Bergmann, hatten die WissenschaftlerInnen über 1.800 Schulleitungen und VertrauenslehrerInnen sowie über 400 Heim- und Internatsleitungen nach ihren Erfahrungen mit Missbrauchs-Fällen befragt. An den Schulen war in vier Prozent der Fälle ein Pädagoge der Täter, in den Heimen war jeder zehnte Verdächtige ein Betreuer. Die Hälfte der bekannt gewordenen sexuellen Gewalttaten fand aber in den Familien der Kinder statt. Auch Gleichaltrige waren häufig Täter (Schulen: 16%, Heime: 40%). Damit LehrerInnen Verhaltensauffälligkeiten missbrauchter SchülerInnen erkennen und ihnen gute Ansprechpartner sind, fordert Christine Bergmann, die gerade ihren Abschlussbericht vorstellte, das Thema Sexueller Missbrauch in die Aus- und Fortbildung aufzunehmen: „Die Lehrer müssen wissen, wie sie mit Kindern umgehen, die ihnen von Missbrauch berichten.“ Weiterlesen

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