Saudi-Arabien haram!

Szene bei einer Moschee in Riad.
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Enthauptungen auf öffentlichen Plätzen: Dies ist die Methode der Wahl bei Hinrichtungen in Saudi-Arabien. Überproportional häufig trifft dieses Schicksal Ausländerinnen, die in dem Land als Hausangestellte arbeiten. Etwa Rizana Nafeek. Sie stammte aus Sri Lanka und war 17 Jahre alt, als sie am 9. Januar 2013 geköpft wurde. Ein vier Monate altes Baby war unter ihrer Aufsicht erstickt. Nach einem Hustenanfall, wie sie sagte. „Es war Mord“, behauptete die Familie. Gerichtsverfahren in dem Königreich am Golf sind meist eine Farce; so auch in diesem Fall. Rizana Nafeek sprach kaum Arabisch, bekam aber keinen Übersetzer. Weder Anklage noch Gutachter kamen zu Wort. „Mord“, lautete das Urteil; die Strafe für die Minderjährige: der Tod.

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Aus Protest zog damals Sri Lanka seinen Botschafter ab. Dies sorgte für Aufmerksamkeit, führte zu dem längst fälligen internationalen Aufschrei, der jedoch schnell wieder verhallte. Aus gutem Grund. Saudi-Arabiens Königshaus kontrolliert die größten Erdölvorkommen der Welt; produziert den höchsten Anteil dieses zentralen Treibstoffes unserer westlichen Zivilisation. So recht passt es da nicht ins Konzept, allzu heftig mit den diplomatischen Türen zu knallen.

Daran änderte auch nichts, dass in keinem Land der Welt Frauen mit Billigung der Machthaber so brutal behandelt werden wie in Saudi-Arabien. Es trifft auch alle neun Millionen Staatsbürgerinnen, aber mit besonderer Heftigkeit die etwa 700 000 Arbeitsmigrantinnen aus Asien und Afrika. (...)

Der vollständige Artikel steht in EMMA Juli/August 2014.

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