Afghanistan: Deutschland geht

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54 Bundeswehrangehörige sind im Zinksarg zurückgekommen, insgesamt starben rund 3.000 Soldaten der Alliierten und allein in den letzten sechs Jahren laut UN 15.000 Afghaninnen und Afghanen: Männer, Frauen, Kinder. Und demnächst werden die alten Warlords und Mudjaheddin wieder die Macht ergreifen, davor müssen nicht nur die Frauen zittern. Das ist die Bilanz von zehn Jahren militärischer Intervention des Westens in Afghanistan und dem ersten kriegerischen Einsatz Deutschlands nach 1945. Nichts, worauf wir stolz sein könnten. Im Gegenteil. Doch welche Lehren werden daraus gezogen? Keine. Oder fast keine. In Libyen wird jetzt Al-Qaida gejagt, Tunesien zittert, in dem am Rande stehenden Ägypten weiß der Westen es mal wieder besser – und Syrien scheint nur sehr knapp an einer militärischen Intervention vorbeigekommen zu sein. Immerhin: Kanzlerin Merkel ist anti-interventionistisch eingestellt. Hoffen wir, dass es so bleibt. Übrigens: In Afghanistan ist der Westen damals angeblich einmarschiert, um Bin Laden zu jagen – und um die Frauen zu befreien. Mehr

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