Anonyme Bewerbungen für bessere

Artikel teilen

Kein Einzelfall: Die Bewerbung einer jungen, qualifizierten Frau landet auf dem Absagenstapel. Denn sie könnte ja womöglich schwanger werden. Und wenn die Bewerberin dann auch noch einen ausländisch klingenden Namen hat... Fünf Unternehmen und drei öffentliche Arbeitgeber (u.a. Deutsche Post, Telekom und das Bundesfamilienministerium) haben deshalb auf Geheiß der Antidiskriminierungsstelle in einem Pilotprojekt das anonymisierte Bewerbungsverfahren getestet. Christine Lüders (Foto), Leiterin der Stelle, zieht nun nach eineinhalbjähriger Testphase Bilanz: „Das Projekt hat gezeigt, dass anonymisierte Bewerbungen den Fokus auf die Qualifikation lenken.“ Die Unternehmen haben 8.500 Bewerbungen ohne Fotos, Namen und Angaben zu Geschlecht, Alter oder Familienstand gesichtet und 246 BewerberInnen ausgewählt, darunter einige, sagt Lüders, die sonst wahrscheinlich keine Chance gehabt hätten. Was zählte waren: Berufserfahrung, Ausbildung, Abschlüsse. Erst kurz vor dem Vorstellungsgespräch erfuhren die Chefs weitere Details. Das Pilotprojekt habe außerdem eine“ breite Diskussion“ zum Thema Vorurteile bei der Auswahl von geeigneten BewerbungskandidatInnen ausgelöst. - Was sagt ihr zu anonymen Bewerbungen? Hier geht es zur Diskussion im Forum.

Artikel teilen
 
Zur Startseite