Ausgezeichnet: Der 9. JournalistInnen-Preis

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Die Verleihung am 22. Mai um 10.30 Uhr ist öffentlich. Ort des Geschehens: der FrauenMediaTurm in Köln. Anwesend: Die PreisträgerInnen sowie Alice Schwarzer (Jury) und NRW-Frauenminister Armin Laschet (das Ministerium sponsert seit 1992 den Preis).

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Die Kriterien

Es können einreichen: AutorInnen, Redaktionen, LeserInnen. An die EMMA-Redaktion, Stichwort: JournalistInnen-Preis. Die Jury ist wie immer unabhängig. Ihre Mitglieder stehen selber  für die Vielfalt der Arbeit von Journalistinnen heute.

Die Jury

Gisela Marx, 63, ist seit 1974 Filmproduzentin (filmpool) und seit 1967 freie Funkautorin und TV-Moderatorin. Sie studierte Romanistik und Philosophie in Köln und moderierte u.a. im Hörfunk das WDR-Morgenmagazin sowie im TV die Talkshow ‚Drei vor Mitternacht‘.Jana Hensel, 29, lebt als freie Journalistin in Berlin. Sie ist in Leipzig aufgewachsen und studierte in Marseille, Berlin und Paris. Sie war u.a. Herausgeberin der Leipziger Literaturzeitschrift Edit. 2002 erschien ihr vielbeachtetes und -diskutiertes Buch ‚Zonenkinder‘.Margaret Heckel, 39, leitet seit Mai 2004 das Politikressort sowie das Berliner Büro der Financial Times Deutschland. Sie ist ausgebildete Volkswirtin und berichtete vorher für die Wirtschaftswoche aus Leipzig und Moskau sowie als Reisekorrespondentin aus Osteuropa.Petra Gerster, 50, ist seit 1998 heute-Redakteurin. Sie studierte Slawistik und Germanistik in Konstanz und den USA, volontierte beim Kölner Stadtanzeiger und war Moderatorin von ‚Mona Lisa‘. Zusammen mit ihrem Mann Christian Nürnberger ist sie Autorin von u.a. ‚Der Erziehungsnotstand‘.Marianne Wellershoff, 42, ist seit 1991 beim Spiegel, zur Zeit als Verantwortliche Redakteurin des KulturSpiegel. Sie studierte Psychologie in Wien und Bonn und absolvierte die Henri-Nannen-Journalisten-Schule. Autorin von u.a. ‚Die widerspenstigen Töchter‘ und ‚Nah dran‘ (Erzählungen).Alice Schwarzer, 63, ist Journalistin und Essayistin. Volontariat bei den Düsseldorfer Nachrichten, 1969 Reporterin bei pardon, 1970–74 freie Korrespondentin in Paris (plus Studium der Soziologie und Psychologie). Ab 1971 Buchveröffentlichungen, 1977 Gründung von EMMA.

Die Preise

1. Preis 3.000 Euro
2. Preis 2.000 Euro
3. Preis 1.000 Euro

Sonderpreis für Journalisten

Preis 1.000 Euro

Die prämierten Texte

Prämiert werden Texte, die zwischen April 2004 und März 2006 veröffentlicht wurden: Reportagen, Features, Porträts, Glossen, Kommentare, Rezensionen. Die Texte müssen deutschsprachig sein und schriftlich vorliegen. Sie können von den AutorInnen selbst, ihren Redaktionen oder LeserInnen eingesandt werden: maximal drei Beiträge pro AutorIn, in je dreifacher Ausfertigung, keine Rücksendung. Die Jury entscheidet unabhängig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die prämierten Texte werden in EMMA veröffentlicht. Die Preise werden im Mai 2006 verliehen.

Die Preiskriterien

Es muss sich um journalistische Texte handeln, nicht fiktive. Voraussetzung: handwerkliche Qualität, stilistische Sicherheit, Kreativität in Bezug auf Sujet und Form. Hinzu kommen sollte ein Bewusstsein für gesellschaftliche Realitäten und die unterschiedliche Lage der Geschlechter. Guter Journalismus hat kein Geschlecht. Aber wirklich guter Journalismus klammert eben auch die noch immer existierenden unterschiedlichen Prägungen und Realitäten von Frauen und Männern nicht aus.

Die Geschichte des Preises

EMMA initiierte den Preis 1990. Seit 1992 beteiligt sich das NRW-Frauenministerium: 2006 steuert Minister Armin Laschet die Preisgelder bei. Für den JournalistInnenpreis 2004 wurden 289 Beiträge von 151 AutorInnen eingereicht. Die Jury 2004 (Anne Will, Katja Kullmann, Ulrike Posche, Tissy Bruns und Alice Schwarzer) entschied sich für: Sabine Riedel/Neue Zürcher Zeitung (1. Preis), Nina Poelchau/SZ Magazin (2. Preis), Karin Ceballos Betancur/Stern Biografie (3. Preis) sowie für Kai Strittmatter/SZ Magazin, Roland Bäurle/SZ Magazin und Tobias Kniebe/Neon (Männerpreise).

Warum ein JournalistInnen-Preis?

50% aller Volontäre, 27% aller Redakteure, aber nur 2% aller Chefredakteure sind heute weiblich – in den Jurys und bei den Preisvergaben sieht es ähnlich aus. Es geht bei dem Journalistinnenpreis also darum, der strukturellen Benachteiligung von Frauen in einem traditionell männlichen Beruf bestärkend entgegen zu wirken. Der Preis gilt für die ganze Bandbreite des Schaffens (weiblicher) Journalisten: von traditionellen „Frauenthemen“ bis hin zu „Männerdomänen“ (wie Wirtschaft etc.), von der Reportage bis zum Kommentar.

Warum ein Männer-Preis?

In den letzten Jahren mehren sich die Texte von Journalisten, die ein klassisches „Frauenthema“, ein bewusstes „Männerthema“ oder ein allgemeines Thema nicht nur mit Kompetenz und Sensibilität, sondern auch mit dem Bewusstsein um die Geschlechterverhältnisse schreiben. Geschlechterbewusstes Schreiben ist keine Frage des biologischen Geschlechts. Darum sind seit 2002 auch alle Kollegen herzlich eingeladen, sich an dem ‚JournalistInnen-Preis‘ zu beteiligen.
EMMA Januar/Februar 2006

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