Die lieben KollegInnen

Die lieben KollegInnen 2/2013

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Als diese Debatte über den Altherrenhumor losging, dachte ich, man könnte doch mal, um den Unterschied klarzumachen, ein paar Beispiele von Altdamenhumor bringen. Ich bin deshalb auf die Homepage von EMMA gegangen und habe nach Witzen gesucht. Es gibt da eine Rubrik „Die besten Männerwitze“. Mich hat interessiert, an welcher Art von Humor die alten EMMA-Leserinnen sich ergötzen, wenn sie, nur ein Beispiel, nachts um halb eins angeschickert an der Hotelbar stehen. „Was macht frau, wenn ein Mann im Zickzack durch ihren Garten läuft? Weiterschießen.“ (…) Da kommt mir der Humor von Rainer Brüderle ja vergleichsweise niveauvoll vor.
Zeit-Magazin, Harald Martenstein Anm.d.Red.: Siehe dazu auch den Blog von Alice Schwarzer vom 9. Februar: Zum Unterschied zwischen Herrenwitz und schwarzem Humor

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Alice Schwarzer, Herausgeberin eines Magazins, in welchem jahrelang behauptet wurde, „alle Männer“ seien „potentielle Vergewaltiger“, und in dem Witze gedruckt werden wie: „Was ist ein Mann in Salzsäure? – Ein gelöstes Problem“, jene Sexistin der ersten Stunde also wurde vom Patriarchat mit dem Bundesverdienstkreuz belohnt. Focus, Michael Klonovsky

Über korrekte Annäherungen zwischen Männern und Frauen entscheiden Stern-Mitarbeiterinnen unter 30, Mitarbeiter des ARD-Jakobiner-Magazins "Panorama" und Alice Schwarzer. Die stresst mich übrigens auch. Nach dem Kachelmann-Prozess hat sie klar gemacht, dass sie über dem Gesetz steht. Ihr Urteil zählte schließlich mehr, als das des Gerichts. RBB-Moderator Jörg Thadeusz in der Frankfurter Rundschau

Das Erstaunliche ist: All das, was im Moment passiert, passiert ohne Alice Schwarzer. Und ich glaube, genau das ist der Punkt, warum sich eine solche Kraft entwickelt. (…) Tatsächlich war bei Jauch kein Gast so gut wie sie. Sie kennt das Thema in allen Facetten und wird nicht mehr keifig. Klar ist aber auch, die Veränderungen wären ohne sie undenkbar. taz, Silke Burmester

Alice Schwarzer hatte mit ihrer Feststellung recht, dass das Problem vieler junger Frauen darin bestehe, dass ihnen stets suggeriert worden sei, sie lebten in einer Welt, in der Männer und Frauen gleichberechtigt sind und Erfolg nur eine Frage des Willens und des Fleißes ist. Bis es ihnen wie Schuppen von den Augen fällt. FAZ, Melanie Mühl

Sicher traf Alice Schwarzer den Kern der scheinbar so plötzlich über uns hereingebrochenen Problematik.Tagesspiegel, Caroline Fetscher

Fachfrau Alice Schwarzer hob die notorischen „Herrenwitz“-Manieren aus den Chefetagen sogleich ins Prinzipielle: Machtausübung gegen Abhängige, vom Schmierlappen-Charme jovialer Chefs bis zum Rüpelton der Straße.
Abendzeitung, Ponkie

Alice Schwarzer bei Jauch hat den klarsten Blick dafür, was sich in der Welle der Empörung und in Aktionen wie #Aufschrei ausdrückt: Die heutige Generation Frauen ist aufgewachsen in dem Bewusstsein, dass ihre Kämpfe schon ausgefochten sind, dass sie sich nicht auf das Niveau der Feministinnen begeben müssen, sondern alles erreichen und dazu hübsch aussehen können, ganz Frau sein und erfolgreich im Beruf. Und nun stellen diese Frauen fest: „Die Kacke ist noch am dampfen.“ W & V, Susanne Herrmann

Am Sonntagabend schaffte es die EMMA-Chefin, die Blitzrenaissance des Feminismus nonchalant auf den Punkt zu bringen. SpiegelOnline, Christoph Twickel

Ich dachte mit sechzehn ernsthaft, Penetration sei eine Gewalttat gegenüber Frauen. Irgendwie hatte Alice Schwarzers alberne Verdammung des heterosexuellen Geschlechtsverkehrs den Weg in das Hirn von mir und meinem besten Freund geschafft. Berliner Zeitung, Malte Welding

Wie gratuliert man Alice Schwarzer angemessen zum Geburtstag? Mit einem Artikel? Oder besser mit einer Festschrift? Oder am besten mit der Gründung eines nach ihr benannten Instituts – zur Erforschung der Geschichte der Frauenbewegung? Übertrieben wäre das nicht, denn kaum eine einzelne Person hat in der Geschichte der Bundesrepublik so viel bewegt, verändert und erreicht wie sie. Und wenn man umgekehrt den Geburtstagsgruß so knapp wie möglich halten müsste und nur ein einziges Wort zur Verfügung hätte, um die herausragendste Eigenschaft von Schwarzer zu benennen, dann brauchte man nicht mehr als drei Buchstaben: Mut. Denn das ist die andere Seite ihres Erfolgs. Kaum eine einzelne Person in der Geschichte der Bundesrepublik wurde so geschnitten, ausgegrenzt, ignoriert, beschimpft und beleidigt wie Schwarzer. FAZ, Julia Voss

Zu häufig gesehene Personen: Alice Schwarzer. Am Anfang jeder Revolution geht es um Freiheit, am Ende um Macht. Alice Schwarzer ist, historisch betrachtet, noch gar nicht so lange Teil der Bewegung, und die Frage ist nur, hat sie schon genug Macht und Ruhm für sich selbst erkämpft, um, am besten auf bild.de, das Ende der Frauenrevolution zu verkünden? FAZ, Maxim Biller

Die 500 wichtigsten Intellektuellen. Die Cicero-Liste spiegelt den geistigen Einfluss der deutschsprachigen Intellektuellen wider. Die Erhebung bezieht sich auf die vergangenen zehn Jahre. (…) Platz 4: Alice Schwarzer. Wenige haben in den letzten 40 Jahren so viel bewegt wie sie, die Gallionsfigur des deutschen Feminismus, ob mit Aktionen wie ihrem Protest gegen den Paragrafen 218 oder ihrem Buch „Der kleine Unterschied“. Cicero

Angesprochen auf die sinkende Gunst der CDU bei Frauen, plädierte Julia Klöckner, CDU-Chefin von Rheinland-Pfalz, für mehr Frauen in Spitzenpositionen, ohne gesetzliche Quote. Dabei lobte sie sogar Alice Schwarzer als eine „klasse Frau“, die vielen weiblichen Berufskarrieren, auch der eigenen, erst den Weg bereitet habe. Badische Zeitung

Alice Schwarzer und andere haben viel erreicht, und dafür gebührt ihnen auch Dank. Aber heute brauchen wir diese überschrillen Töne nicht mehr. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (Saarland), CDU, Die Welt

Frage: Im Fragebogen der FAZ haben Sie mal angegeben, Ihre „Lieblingsheldin der Wirklichkeit“ sei Alice Schwarzer. Dagmar Berghoff: Alice Schwarzer hat ja viel für uns Frauen getan. Und je älter sie wird, desto charmanter wird sie. Ich finde, sie ist eine ganz wunderbare Frau. Und nach wie vor wichtig für die Bundesrepublik. Frage: Sehen Sie sich selbst auch als Feministin? Berghoff: Nein. Ex-Nachrichtensprecherin Dagmar Berghoff im Interview auf tagesschau.de

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