Die lieben KollegInnen 3/2008

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Eva Herman betet für sie, Wagner liebt sie, Gremliza ist fixiert auf sie, die ZEIT weiß bescheid - muss Alice sich Sorgen machen?

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Für eine geistliche Umkehr der Feministin Alice Schwarzer haben Christen auf einem Kongress im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen (Walsrode) gebetet. Den Anstoß hatte die frühere Tagesschau-Sprecherin und Buchautorin Eva Herman gegeben, die am 30. März in Krelingen vor über 400 Besuchern zu den gesellschaftlichen Herausforderungen des Feminismus sprach. Gegenüber idea sagte Herman, sie bete schon seit längerer Zeit für Schwarzer, dass sie Jesus Christus kennenlerne. Herman war bereits nach Veröffentlichung ihres ersten Buches (Das Eva-Prinzip) im Jahr 2006 von Schwarzer heftig kritisiert worden. Herman sagte nun, sie habe Schwarzer längst ihre kritischen Aussagen verziehen. „Man kann seinen Gegnern nur mit Liebe begegnen“, sagte Herman weiter. Wenn man für jemanden bete, könne man „das feindliche Bild“ nicht mehr aufrechterhalten. Sie glaube daran, dass Gott bei Schwarzer ein Wunder vollbringen könne und sie zu einer veränderten Sicht der Dinge gelange.
Idea, das christliche Nachrichtenportal

Frage: Wo standen Sie 1968 politisch? Hatten Sie eine Mao-Bibel? Hannelore Elsner: Nein. In meiner Dachwohnung hing ein Poster von Che Guevara. Und ich habe Simone de Beauvoir und Alice Schwarzer gelesen. Wir jungen Frauen waren ja umgeben von diesen Papa-Männern, diesen väterlichen Vergewaltigern, die uns angeblich fördern wollten, aber nie ernst genommen haben. Von solchen Männern mussten wir uns damals befreien.
Hannelore Elsner im SZ-Magazin

Für Alice Schwarzer steht die alte feministische Kampfparole „Mein Bauch gehört mir“ nicht zur Disposition. Das so genannte Selbstbestimmungsrecht der Frau ist immer noch ihre liebste Heilige Kuh. Was aus dem Mutterleib abgetrieben wird, ist in ihren Augen kein Mensch, sondern irgendetwas auf dem Weg dahin.
Die Tagespost, Ingo Langner

Wir leben in einer Zeit, in der wir selbst verantwortlich sind. Trotzdem ist mir unbegreiflich, warum Frauen im selben Beruf immer noch weniger verdienen als Männer. Da sehe ich mich auf einer Linie mit Alice Schwarzer.
Schauspielerin Nina Hoss im Playboy-Interview

Der Begriff Spießerin hat sich nie durchsetzen können, weil Gleichberechtigung in spießigen Kreisen des Teufels ist, erfunden von der coolen Alice Schwarzer, um Männer aufzuspießen oder als Spießgetriebene zu verhöhnen.
Süddeutsche Zeitung, Michael Jürgs

Alice Schwarzer, trennen Sie Nähte auf! Bis heute werden Herrenhemden von links nach rechts, Damenblusen aber von rechts nach links geknöpft. Warum? Die Frauen sollten die linke Hand frei haben, um ein Baby zu tragen, die Herren die rechte für den Dolch. Zwirnlose Sitte!
TVmovie

Ausgerechnet bei „Kerner“ hat Alice Schwarzer, die dicke Berta des Feminismus, angekündigt, sich aus der Chefredaktion ihres Magazins EMMA zurückzuziehen.
taz, Jan Feddersen

Eine Else Buschheuer, die für die Frauenzeitschrift EMMA schreibt und es also wissen muss, wurde gefragt, ob Alice Schwarzers Rückzug aus der Chefredaktion ein Grund zur Freude sei: „Nö. Ganz im Gegenteil. Schwarzer ist EMMA. EMMA ohne Schwarzer ist wie Britney Spears mit Höschen.“
Konkret, Hermann Gremliza

„Männer bringen lieber ihr Auto zum TÜV, als dass sie selber einen Gesundheitscheck machen“, klagt der Chef der Krankenkassen DAK, Herbert Rebscher. 20 Jahre lang dominierte die Frau die Gesundheitsdiskussion als das angeblich schwache Geschlecht. Doch jetzt, wo Alice Schwarzer in Rente geht, muss sie dringend durch einen Mann ersetzt werden, legt der Urologe Lothar Weißbach nach.
Südwest Presse, Dieter Keller

Sie, Alice, verlassen eine Welt veränderter Männer, vom Klempner bis Franz Josef Wagner. Es ist Ihr Werk. Sie haben die Eiswelt zwischen Mann und Frau aufgetaut. Wir sehen uns inzwischen mit unseren Geschlechtsmerkmalen an. Dafür liebe ich Sie.Bild, Franz Josef Wagner

Frage: Alice Schwarzer hört überraschend als Chefin von EMMA auf. Eine Chance? Friedrich Küppersbusch: Riesenchance – jetzt auch mal eine Frau als EMMA-Chefin. Dass sie sich mit den katholischen Pfaffen einigen konnte, die Eingangskontrolle am Pornoshop gemeinsam zu machen, war inhaltlich ihr Abschied.
taz

„Ich hatte einfach keinen Bock mehr auf die ganze Arbeit.“ Alice Schwarzer zu den wahren Gründen ihres Rücktritts als EMMA-Chefin.
Zeit-Magazin (Rubrik "Worte der Woche - die leider nicht gesagt wurden")

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