Die lieben KollegInnen

Die lieben KollegInnen 5/2006

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EMMA September/Oktober 2006

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Die lieben KollegInnen 5/2006

Ist Alice Schwarzer schuld, dass es „dumm gelaufen“ ist für die Männer wg. Emanzipation – oder hat sie „große Verdienste“?

Dumm gelaufen: Wir Männer haben die Frau zum besten Freund des Menschen befördert, sie darf fast so viel verdienen wie wir und manchmal sogar Chef werden. Ein halbes Jahrhundert Alice Schwarzer tat übel Wirkung. Deshalb ist manch Softie nun bereit, den Job hintan zu stellen und seiner Frau auf dem Weg nach oben den Rücken frei zu halten. Tip Berlin, Olaf Leitner

Müßiggang ist aller Laster Anfang – den Spruch kann nur eine Frau erfunden haben. Würde mich nicht wundern, wenn Alice Schwarzer, die Übermutter der Frauenbewegung, mit diesen Worten ihren Gatten von der Couch hochtriebe – sofern sie einen solchen überhaupt ihr Eigen nennt. Rosenheimer Sonntagsnachrichten, Christian Topel

Kürzlich haben wir hier darüber berichtet, wie sehr Alice Schwarzers Frauenbewegung auch bei Kanarienvögeln dafür gesorgt hat, dass Männer nicht mehr wissen, was Sache ist. Der Anlass ist folgender: Kanarienvogelweibchen, die bei Liebesliedern eine Kopulationshaltung einnehmen – ohne dass ein Männchen dabei ist. Stuttgarter Zeitung, Matthias Hohnecker

Vor einigen Tagen nannte Alice Schwarzer, bekannt aus Funk und Fernsehen, das Kopftuch die „Flagge des Islamismus“ und verglich es mit dem Judenstern. Das Kopftuch wie der Ganzkörperschleier, sagte sie, „sind eine schwere Behinderung und Einschränkung für die Bewegung“. Deshalb müssten sie in Schule und Kindergarten strikt verboten werden. Zufällig fast zeitgleich feierte der Bikini seinen 60. Geburtstag. Er ist gewissermaßen das Gegenteil zur Verschleierung, zumindest ermöglicht er eine große Bewegungsfreiheit. In der Logik der Feministin müsste er also zum Pflichtkleidungsstück gemacht werden. Was zeigt: Die Debatte über das Kopftuch hat hysterische, teils groteske Züge angenommen. Der Tagesspiegel, Malte Lehming

Klinsmann wird auf jeden Fall erhobenen Hauptes aus diesem Turnier herausgehen, er hat am Ende alle Kritiker in Grund und Boden gelächelt. Der Mann, dem selbst das Feministinnen-Frontblatt EMMA jetzt huldigte, ist praktisch unantastbar geworden. Lübecker Nachrichten, Uwe Nesemann

Als ich im März mit Michael Schirner (Werbe-Guru, Anm. d. Red.) durch die Ausstellung des Art Directors Club ging, blieb er plötzlich vor einem Motiv stehen und meinte: „Das ist doch jetzt frauenfeindlich, oder?“ Ich dachte: Wow, der Mann hatte seine EMMA aber gelesen. Ich selbst bin über diesen Punkt schon hinweg. Werbeagentur-Inhaberin Gepa Hinrichsen in Werben & Verkaufen

Courage, die legendäre Frauenzeitschrift der 70er und 80er Jahre sei wie James Dean, sagte Sibylle Plogstedt, ehemalige Redakteurin, bei einer Veranstaltung zum 30. Jubiläum. „Sie ist einen frühen Tod gestorben, aber die, die sie kannten, himmeln sie immer noch an.“ Anders als in Alice Schwarzers Konkurrenzblatt EMMA, das bis heute überlebt hat, wurde in der Courage Meinung immer als eine Meinung von vielen kenntlich gemacht. taz, Waltraud Schwab

Schriftsteller, Ringer … und irgendwie auch die US-Variante von Alice Schwarzer: John Irving. Neon

Alice Schwarzer schimpfte unlängst unverdrossen in der EMMA, die meisten Männer hätten immer noch nicht gelernt, zu kochen und zu wickeln. Wirklich nicht? Die Zeit, Matthias Krupa

Til Schweiger: Zurzeit erleben wir eine Verunsicherung bei den Männern. Frage: Sind sie verunsichert? Schweiger: Ich? Nicht so wirklich, glaube ich. Frage: Sie fordern trotzdem Mitleid. Schweiger: Nein, nein! Warten Sie mal. Bei Frauen hat sich die Lage doch dramatisch verbessert. Frage: Alice Schwarzer beobachtet das Gegenteil, ein Roll-back in Richtung Küche und Herd. Schweiger: Alice Schwarzer hat ganz große Verdienste in der Frauensache! Eine Frau muss heute nicht mehr mit einem Mann zusammen sein, den sie nicht liebt. Vor allem wenn sie einen eigenen Beruf hat, kann sie den Mann verlassen und sich alleine um ihre Kinder kümmern. Sie braucht allerdings einen Platz in der Kita oder eine Tagesmutter … Schauspieler Til Schweiger im Interview in der Zeit

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