Golden Girls: Nouria Newman

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Der Río Maule in Chile, der Indus in Indien, der Yukon in Alaska. Nouria Newman fährt über die wildesten Flüsse dieser Welt. Die sogenannten „Whitewater Sports“, Wassersportarten, bei denen nur noch der weiße Schaum zu sehen ist, gehören zu den gefährlichsten. Der Indus wird Nouria zum Verhängnis. Stromschnellen drücken sie am Felsen unter Wasser, die Helmkamera filmt ihren eigenen Überlebenskampf – sie schafft es.

2018 erkämpfte sie bei den North Fork Championships in den USA, berüchtigt als der extremste Kajak-Wettkampf der Welt, die Startklasse für Frauen, ebenso in Oetz in Österreich. Newman, geboren in La Plagne in den französischen Alpen, kämpft seit Jahren um gleiche Rennstrecken und Bezahlung für Männer und Frauen und um die gleiche Beachtung in den Medien. „Frauen wird Angst gemacht, um sie aus dem Sport rauszuhalten“, sagt Nouria. Angst ist ihr großes Thema. Als Kind hat sie bei der Kajakrolle manchmal vor Angst ins Boot gepinkelt – was der Trainer dann der ganzen Mannschaft petzte.

Nouria hat ihre Master-Arbeit über Angst im Sport geschrieben: Wie sie Männer beflügelt und Frauen kleinhält. Als Frau, noch dazu als Französin im US-beherrschten Männersport Kajakfahren, gewinnt sie Männerrennen. Und sie trainiert Mädchen. „Mädchen werden darauf konditioniert, Angst zu haben. Das ändere ich.“

Doch längst weiß sie diese Angst in Kraft umzulenken. Das hat sie zur besten Kajakfahrerin der Welt gemacht.
 

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