Dohm: Radikal & Brillant

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Ein herrschaftliches Palais in Berlin. Kutschen fahren vor. Seidenroben knistern. Livrierte Dienerschaft eilt herbei. Kristalllüster leuchten. Ein Fürst gibt eine glänzende Soiree. Der Fürst liebt den Skandal. Heute ist diese unverschämte Hedwig Dohm das Thema des Abends. Man erregt sich über ihre „aggressiven“ Schriften gegen namhafte Wissenschaftler. „Typisch diese emancipierten Blaustrümpfe. Bekommen keinen ab, deshalb wollen sie sich an den Männern rächen. Wohl ein knochiger ältlicher Gaul!“ schnarrt ein hochdekorierter Oberst.

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Da geht ein Raunen durch den Saal. Eine auffallend schöne, ätherisch zarte Frau betritt die Szenerie. Köpfe werden verdreht, Augen aufgerissen. Das soll die unverschämt freche, aber gefährlich geistreiche Hedwig Dohm sein? Besonders irritiert ist der Oberst. Dieses verwirrende Wesen ist auch noch seine Tischdame. Nervös zwirbelt er an seinem Bart. Das Souper nimmt seinen Lauf, der Oberst hat seine Fassung zurück gewonnen. Die Dame benimmt sich überaus sittsam, unmöglich kann sie das freche Weibsbild sein, von dem eben noch die Rede war. Ermutigt von der Sanftmut seiner Tischdame bläst er zur Attacke: „Gnädigste, Sie werden mir zustimmen: Die Forderung Frauen in die Universitäten, gar Medizin studieren, absurder Gedanke. Stelle mir vor, meine Frau wäre Ärztin – ich lebte ja ständig in Angst, sie würde den Braten mit dem Skalpell tranchieren!“ Da schaut Hedwig Dohm den Oberst freundlich an und antwortet lächelnd: „Na, dann werden Sie doch Vegetarier, werter Herr!“
So schildert Hedwig Dohm selbst rückblickend die Szene in ihrem stark autobiografisch geprägtem Roman ‚Schicksale einer Seele‘ (erschienen 1899). Dohm war im Kaiserreich berühmt, ja berüchtigt für ihren ironischen Scharfsinn, mit dem sie Attacken auf die „Emancipationsbestrebungen“ zu parieren pflegte.

Schon in ihrem ersten Pamphlet ‚Was die Pastoren von den Frauen denken‘, erschienen 1872, hatte sie die Auslassungen zweier angesehener Herren zur „Frauenfrage“ zerpflückt. Hatten der Theologieprofessor Jacobi und der Politiker von Nathusius doch behauptet, dass „die Stärke des Kopfes beim Manne durch die Stärke des Herzens bei der Frau eine Ausgleichung findet zur schönen Ergänzung“. Hedwig Dohm höhnte: „Diese abgeschmackte Ergänzungstheorie nimmt an, dass durch die räumliche Nachbarschaft eines grossen Herzens ein kleines komplett würde, desgleichen der Verstand. Ebenso gut könnte man behaupten, ein großer Mann und eine kleine Frau, oder eine dicke Frau und ein hagerer Mann ergänzten sich.“

Und als wenig später der Mediziner von Bischof die Beinlänge der Geschlechter vermaß, um zu beweisen, dass es nur dem Manne qua Biologie vergönnt sei, in die Welt hinauszuschreiten, spottete Dohm: „Der Mann hat längere Beine als die Frau, bemerkt sehr richtig Herr von Bischof. Ein Schlußsüchtiger könnte allenfalls daraus schließen, dass der Mann sich mehr zum Briefträger eigne als die Frau; ihr aber aus diesem Grunde die Fähigkeit zum Erlernen des Griechischen und Lateinischen absprechen zu wollen, ist mehr kühn als logisch gedacht. Die Stimmritze der Frau ist enger und ihr Kehlkopf kleiner, belehrt uns Herr von Bischof. Ich würde daraus die Thatsache erklären, dass bei Duetten er Tenor und sie Sopran singt. Der causale Zusammenhang aber zwischen der Stimmritze und dem Stimmrecht erhellt sich daraus für mich nicht.“

Hedwig Dohm fordert das Frauenstimmrecht in einer Zeit, in der dies selbst ihre Schwestern der Frauenbewegung noch für ungeheuerlich befinden. Sie will den uneingeschränkten Zugang zu Gymnasien und Universitäten, als Paul Julius Möbius’ Werk ‚Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes‘ ein Bestseller ist. Sie polemisiert gegen die „Heiligsprechung der Mutterschaft“, als das Muttersein noch sakrosankt ist und der Frauen einziger Lebenszweck sein soll. Und während ihr berühmter Zeitgenosse Friedrich Nietzsche die Weiber noch als „wunderlich wilde, oft angenehme Hausthiere“ betrachtet, erklärt Hedwig Dohm die Frauen zu „Ganzmenschen“.

Mit ihrem Mut, Undenkbares zu denken – und es auch noch zu veröffentlichen – wurde die fünffache Mutter, die Zeit ihres Lebens unter ihrer „Unbildung“ litt, eine der bedeutendsten Pionierinnen der Historischen Frauenbewegung und ihre radikalste Vorkämpferin. Vor genau 175 Jahren wurde Hedwig Dohm geboren. Aber was sie dachte und schrieb, hat bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. Im Gegenteil. Viele der Dohm’schen Schriften sind beklemmend brisant.

So wären ihre Attacken gegen den „Blößenwahn“ – sprich: die exzessive Zurschaustellung weiblicher nackter Körperteile – eine aufschlussreiche Lektüre für Kylie Minogue & Co. Ihre Reflektionen über jene, die den „umstürzlerischen Weibern der Emancipation“ unterstellten, sie zerstörten durch übermäßigen Individualismus die Familie und planten „nichts anderes als einen neuen bethlehemitischen geistigen Kindermord“, könnten bei ‚Minimum‘-Autor Frank Schirrmacher ein Maximum an Erkenntnis bewirken. Und der ZDF-Journalist Peter Hahne hätte vielleicht auch Freude zu sehen, dass seine apokalyptischen Befürchtungen vom Untergang des Abendlandes wg. weiblichen Egoismus (die er in seinem Bestseller ‚Schluss mit lustig‘ ausbreitet) sich bereits vor gut hundert Jahren in gewissen Kreisen großer Beliebtheit erfreuten: „Dass alle seelischen und physischen Kräfte des Weibes nur der Mutterschaft zu dienen haben, dass auf der Mütterlichkeit ihre Genialität beruhe, wird neuerdings wieder mit den Zeusgebärden souveränen Allwissens der Welt verkündet“, klagte Hedwig Dohm schon anno 1902 und hielt dem ihr Konzept von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf entgegen: „Ja, da eben liegt der Hase im Pfeffer. Die Emancipierten glauben nämlich samt und sonders, dass sich beides vereinbaren lässt.“

Hahne, der kinderlose Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios findet es „unmoralisch“, „ein Kind Fremden anzuvertrauen, um sich beruflich zu verwirklichen“ und möchte Schlimmeres verhindern, indem er „Gott zurück in die Politik holt“. Ihm und seiner Ex-ARD-Kollegin Eva Herman, die sich jüngst ebenfalls auf den „göttlichen Schöpfungsauftrag“ beruft, entgegnet Dohm: „Wo sich die Verfasser auf religiöses Gebiet flüchten und als Beweisgründe Bibelstellen, als unmittelbare Offenbarungen Gottes, anziehen, da kann ich ihnen weder folgen noch sie verfolgen. Der Tempel war von jeher ein schützendes Obdach für Übeltäter jeder Art.“

Woher nahm Hedwig Dohm diese Freiheit und Kühnheit im Denken und Handeln? Woher ihre Respektlosigkeit? Als Marianne Adelaide Hedwig am 20. September 1831 zur Welt kommt, ist sie das vierte Kind – und erste Mädchen – von Henriette Wilhelmine Jülich und Gustav Adolph Schlesinger. Die Kinder sind unehelich, denn Vater Gustav ist ein wohlhabender Tabakfabrikantensohn, und Mutter Henriette, die aus einer armen Familie stammt und selbst ein uneheliches Kind ist, gilt nicht als standesgemäß. So heiraten Henriette und Gustav erst, als dessen Vater stirbt. Da hat das Paar schon zehn Kinder – zur damaligen Zeit eine Schande. Zudem ist Hedwigs Vater Jude, wenngleich auch ein zum Protestantismus konvertierter. 1851 ändert er den jüdisch klingenden Namen Schlesinger in Schleh.

Tochter Hedwig hat aber in den Augen der Welt noch einen weiteren, vielleicht den folgenschwersten Makel: Sie ist nicht nur unehelich und „halbjüdisch“, sie ist auch – weiblich. Was es Mitte des 19. Jahrhunderts bedeutet, ein Mädchen zu sein, spürt die erste Tochter der Familie schnell. Jahr für Jahr bringt Mutter Henriette ein Kind zur Welt, 18 insgesamt, zwei Geschwister sterben früh. Sie führt den riesigen Haushalt mit Strenge: „Meine Mutter, rasch, resolut, aufbrausend, herrschsüchtig. Ich, still, versonnen, furchtsam, schüchtern. Ich fürchtete mich vor meiner Mutter, vor ihren Gewaltsamkeiten. Prügel und Erziehung waren beinah identisch“, schreibt Dohm später über ihre „leidenschaftlich unglückliche“ Kindheit.

Die Mutter hat kein Verständnis für das verträumte Mädchen, das es ungerecht findet, dass die älteren Brüder die schweren Hausarbeiten – es gibt weder Strom noch fließendes Wasser noch Kanalisation – nicht übernehmen müssen. Dass sie toben, schwimmen und rudern dürfen, während die weiblichen Familienmitglieder sich brav und still zum Sticken und Stopfen einzufinden haben. Vor allem aber will Hedwig lesen. Die Mutter verbietet es ihr. Hedwig stibitzt sich heimlich Bücher aus dem verbotenen „Giftschrank“, wenn die Eltern zum Sonntagsspaziergang aus dem Haus sind.

Auch die Mädchenschule, die das wissensdurstige Mädchen besucht – die Koedukation wird erst Jahrzehnte später von den Frauenrechtlerinnen erkämpft werden – kann ihren Hunger nach Erkenntnis nicht stillen. „Gemäß der Anschauung, dass der Zweck der weiblichen Erziehung nicht die Entwicklung der Intelligenz, sondern die des Gemüts sei, wurde uns Wissenswertes nur in den minimalsten Dosen verabreicht. Auf Herzensbildung zielten auch die Themata des deutschen Aufsatzes ab: Gefühle beim Beginn des Frühlings, Empfindungen beim Untergang der Sonne oder Betrachtungen in der Sylvesternacht.“

Hedwig betrachtet, inmitten des turbulenten Haushalts zurückgezogen in ihre Traumwelt, andere Dinge. „Ich fing an, über mein Schicksal zu grübeln. Warum musste ich heimlich, als wär’s ein Verbrechen, lesen? Warum durfte ich nichts lernen? Meine Brüder wollten und mochten nichts lernen und wurden dazu gezwungen.“ Die Grübeleien der Halbwüchsigen münden in die entscheidende Frage: „Musste denn alles so sein wie es war?“

Sie ist unehelich, sie hat einen jüdischen Vater, sie ist Frau. Hedwig steht von Anfang an daneben. Das ist hart. Aber ihre Außenseiterposition gibt auch die Freiheit, jenseits der Normen zu denken und zu fühlen. Hedwig beschließt, die entscheidende Frage fortan immer und immer wieder mit einem klaren Nein zu beantworten: Nein, nichts muss so sein, wie es ist!

Nicht die Zweiteilung der Geschlechter in eins mit Recht auf Bildung & Beruf und ein anderes, „dessen erster und letzter Beruf sein soll, Kinder zu gebären“ und dessen intellektuelles Potenzial man verkümmern lässt. Nicht das Eherecht, das die Ehefrau entmündigt, weil es dem Ehemann die Gewalt über Vermögen und Kinder zuspricht. Nicht die Tatsache, dass Frauen Bürger zweiter Klasse sind, die bei Wahlen kein Stimmrecht haben. „Die Frauen haben Steuern zu zahlen wie die Männer, sie sind verantwortlich für Gesetze, an deren Berathung sie keinen Antheil gehabt; sie sind also Gesetzen unterworfen, die Andere gemacht“, stellt Hedwig Dohm fest und folgert: „Das nennt man in allen Sprachen der Welt Thyrannei, einfache, absolute Thyrannei. Sie mag noch so milde gehandhabt werden, sie bleibt Thyrannei. Die Frau besitzt wie der Sklave Alles, was man ihr aus Güte bewilligt.“

Dohm ist nicht bereit, diesen Zustand hinzunehmen: „Glaube nicht, es muss so sein, weil es so ist und immer so war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne. Schaffe Möglichkeiten!“ Kern von Dohms Philosophie ist die Infragestellung einer gottgegebenen, unveränderlichen „Natur der Frau“ (und der „Natur des Mannes“). „Was ist denn das: ‚ein wahres Weib‘? Muss ich, um ein wahres Weib zu sein, bügeln, nähen, kochen und kleine Kinder waschen?“ 80 Jahre vor Simone de Beauvoirs Credo „Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht“, 100 Jahre vor Alice Schwarzers Infragestellung der „großen Folgen“ des „kleinen Unterschieds“ und 120 Jahre vor Judith Butlers Unterteilung in ein biologisches und ein kulturelles Geschlecht (sex and gender) erklärt Dohm: Die angeblich angeborenen „Eigenschaften der Frau“ sind Produkt ihrer Lebensumstände und Frauen – wie Männer – „ein durch soziale Bedingungen Gewordenes“.

Dem Dualismus der Geschlechter, bestehend aus männlichen Kopfmenschen und weiblichen Herzmenschen, setzt Dohm ihr Konzept der Gleichheit entgegen: „Die Ergänzung der Geschlechter besteht nicht darin, dass der Eine von seinem Verstand, die andere von ihrem Herzen abgibt. Nur bei annähernder Übereinstimmung der Herzen und Köpfe gibt es im höheren Sinne eine glückliche Ehe.“

Jahrzehnte bevor die Philosophin Beauvoir im ‚Anderen Geschlecht‘ ihre Vision der „Geschwisterlichkeit“ der Geschlechter verkündet, fragt die Philosophin Dohm: „Wie muss der junge Mann seine Begriffe vom Weibe korrigieren, wenn er auf der Universität das Mädchen, das bis dahin für ihn nur eine Mitliebende war, als eine Mitdenkende, Mitstrebende, Mitarbeitende kennen lernt? Kameradschaft, Freundschaft zwischen Mann und Weib ist eine neue, hell- und weitklin­gende Note in der Kulturwelt.“ Die bis heute nicht realisierte Utopie von Hedwig Dohm lautet: „Gleichgültig, ob ich Mann, Weib oder Neutrum bin – das Geschlecht ist Privatsache. Vor allem bin ich Ich, eine bestimmte Individualität, und ein bestimmter Wert beruht auf dieser Individualität.“

Doch bevor die ausgebremste junge Frau all dies zu Papier und an die Öffentlichkeit bringen kann, vergehen Jahrzehnte. Jahrzehnte, in denen sie bügelt, kocht, näht und kleine Kinder wäscht. Mit 15 ist Hedwigs Schulausbildung zu Ende und das lernbegierige Mädchen, das in seinen Träumen beschlossen hatte, „Dichterin“ zu werden, erstickt zwischen Wäschebergen und löchrigen Strümpfen. Schließlich trotzt sie den Eltern ein Lehrerinnenseminar ab, das sich aber ebenfalls als eine Mischung aus Bibelsprüchen, Handarbeiten und sinnentleertem Pauken entpuppt: „Es war fürchterlich, ein reines Flügelknicken.“

Im Jahr 1851, Hedwig ist 20 Jahre alt, will ihre Mutter mit der ältesten Tochter nach Spanien reisen. Ihr Spanischlehrer ist Ernst Dohm, ein abgebrochener Pastor, Redakteur beim Satiremagazin Kladderadatsch – und ihr zukünftiger Ehemann. Mit Dohm, in Berlin ein bekannter Mann, erhält die junge Frau nun Zugang zu den intellektuellen Kreisen, nach denen sie sich so lange gesehnt hat. Das Ehepaar verkehrt in den angesagten Salons, und auch Hedwig Dohm empfängt bald zum Jour fixe in ihrem Haus. In ihrem Salon „drängten sich alle liberalen Politiker von Ruf, die Literaten und Künstler. Oft waren an den Empfangstagen mehr Besucher da als Stühle“, wird berichtet. Der Sozialist Ferdinand Lassalle (mit dem sie später ein Verhältnis haben wird), die Frauenrechtlerin Fanny Lewald, der Schriftsteller Theodor Fontane (der später „Esprit, lebhaftes Gefühl und Mut der Meinung“ an ihr schätzen wird), sie alle verkehren bei den Dohms. Dennoch wird es nach Dohms Hochzeit im Jahr 1853 noch fast zwanzig Jahre dauern, bis die scharfsinnige Denkerin ihr erstes Werk zur „Frauenfrage“ veröffentlicht. Zunächst wird sie Mutter. Fünf Kinder bringt sie zur Welt, zuerst einen Jungen, dann folgt „Jahr um Jahr ein Töchterchen, vier hübsche, viel versprechende Mädchen“. Alle bekommen auf Betreiben der Mutter eine gute Ausbildung.

Eine von ihnen, Gertrude Hedwig Anna, wird als verheiratete Pringsheim eine Tochter namens Katia bekommen, die wiederum einen gewissen Thomas Mann heiraten wird. Großmutter Hedwig wird außer sich sein, als ihre Enkelin ihr Mathematikstudium für den damals noch nicht allzu berühmten Autor aufgeben und Hausfrau wird. Der spätere Literaturnobelpreisträger wird in seinem einzigen Text über seine in ihren Glanzzeiten überaus prominente „little grandma“ den „unbeschreiblichen Zauber, der von ihrer Erscheinung und Persönlichkeit ausging“ preisen, das Werk der feministischen Visionärin aber als „nicht gerade sehr wichtig“ abtun.  
Im Jahr 1866 hat Hausfrau Hedwig zum ersten Mal Gelegenheit zu einer Veröffentlichung: Sie übernimmt einen Auftrag, den eigentlich ihr Mann angenommen hatte. Die Autodidaktin, die während jeder ihrer Schwangerschaften eine neue Fremdsprache gelernt hat, verfasst einen 600-Seiten-Band über ‚Die Spanische Nationalliteratur‘. Es erscheint unter dem geschlechtsneutralen Kürzel H. Dohm.

Ernst Dohm ist ein liebevoller Vater, seine Ehefrau aber demütigt er mit seinen Frauengeschichten. Außerdem verpfändet er regelmäßig den Haushalt wegen seiner Spielschulden. Im Winter 1870 hat Hedwig Dohm offenbar genug von den Eskapaden ihres Mannes, der zudem vor seinen Gläubigern fliehen muss. Sie verbringt ein Jahr bei ihrer Schwester, der Malerin Anna Schleh in Rom. Diese Zeit dürfte ein weiterer wichtiger Impuls für Dohm gewesen sein, nun bald mit der eigenen Arbeit an die Öffentlichkeit zu treten. Zumal sie in Rom eine interessante Begegnung hat: Im Umfeld ihrer malenden Schwester lernt die Berliner Bürgerstochter eine schwarze Bildhauerin kennen – die Tochter einer befreiten Sklavin aus Amerika. Jahre später wird Dohm schreiben: „Du hast keine politischen Rechte, weil du ein Weib bist. Du hast keine politischen Rechte, weil du ein Jude bist, hat die Gesellschaft jahrhundertelang den Juden zugerufen. Du hast keine Rechte, weil du schwarz bist und ein Neger, spricht der Sklavenhalter zu den Sklaven.“ Das Überlegenheitsgefühl des Mannes gegenüber der Frau gleiche, so spottet Dohm, „dem des Ariers dem Juden gegenüber. Ist er doch nichts, aber gar nichts anderes als ein Arier, so ist er doch wenigstens kein Jude.“ Und der Mann, so mickrig er sich sonst auch fühlen mag, immerhin keine Frau.

1872 ist es so weit. Hedwig Dohms erstes „Pamphlet“ zur Frauenfrage erscheint: ‚Was die Pastoren von den Frauen denken‘. Darin überschüttet Dohm die Herren Nathusius und Jacobi und deren behauptete Unfähigkeit des Weibes zum logischen Denken sowie die angebliche Nicht-Eignung des Mannes zur Hausarbeit mit Hohn und Spott: „Wie, Herr von Nathusius? Die Hände, welche die feinsten optischen Instrumente herzustellen im Stande sind, Hände, die Mosaik zusammenfügen und Amputationen verrichten, zu denen die vollendetste Geschicklichkeit gehört, ihnen sollte die Fähigkeit versagt sein, ein Kindchen zu tragen, zu wickeln, zu wiegen?“

Nun geht es Schlag auf Schlag: Ein Jahr später legt Dohm mit ‚Der Jesuitismus im Hausstande‘ nach, in dem sie das Hausfrauendasein für gesellschaftlich überflüssig erklärt und jene Frauen, die sich mit Wäsche und Windeln begnügen, mit spitzer Feder karikiert: „Ich, Madame Schulz, glaube von ganzem Herzen und mit allen Kräften an mich und meine Küche, an meine Kinderstube und meinen Waschkeller, an meinen Trockenboden und meine Nähmaschine. Alles aber, was darüber ist, ist von Übel …“ Gleichzeitig entlarvt sie die Bigotterie der Gesellschaft, die den „bürgerlichen“ Frauen die Arbeit außer Haus verwehrt, die Arbeiterinnen aber ohne Rücksicht auf ihr „zartes weibliches Wesen“ bis zum Umfallen in den Fabriken schuften lässt.

1874 folgt ‚Die wissenschaftliche Emanzipation der Frau‘ und 1876 ‚Der Frauen Natur und Recht‘. In diesem Buch erklärt Hedwig Dohm das Frauen-Wahlrecht zum Schlüssel für politische Veränderungen und fordert es uneingeschränkt. „Für mich liegt der Anfang alles wahrhaften Fortschritts auf dem Gebiet der Frauenfrage im Stimmrecht der Frauen. Die Gesetze sind gegen sie, weil ohne sie.“

Die Herren sind außer sich ob dieser Dreistigkeit und sparen nicht mit Häme. Aber auch die Damen sind von der Vision eines politisch vollständig mündigen weiblichen Geschlechts nicht durchweg begeistert. „Bei Erscheinen dieses Werkes wurde diese Frau mit Schimpf und Spott beworfen und selbst Frauenrechtlerinnen der damaligen Zeit lehnten das Buch in seinen Tendenzen ab“, erinnert sich die Frauenrechtlerin und spätere Weggefährtin Dohms, Minna Cauer.

Was Ernst Dohm zu den aufrührerischen Werken seiner Frau meinte, ist nicht bekannt. Fest steht, dass er sie bis zu seinem Tod im Jahr 1883 nicht an weiteren Veröffentlichungen hindert.

Hedwig Dohm ist in ihrer Radikalität ihrer Zeit voraus. Zwar ist auch im Deutschen Reich – wie in Amerika und England – seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Frauenbewegung entstanden. Bei der deutschen Revolution 1848 hatten auch Frauen auf den Barrikaden gestanden und für Freiheit und Demokratie gekämpft. Aber die „Flintenweiber“ mussten dieselbe bittere Erfahrung machen wie ihre Schwestern der Französischen Revolution ein halbes Jahrhundert zuvor und die Bräute der 68er gut hundert Jahre später: Die Herren Revolutionäre wollen zwar die ganze Welt befreien, aber die Frauen an ihrer Seite sollen rechtlos und in Küche und Kinderzimmer bleiben. Die revoltierenden Frauen begreifen, Mitte des 19. wie Mitte des 20. Jahrhunderts, dass sie ihre eigene Revolution machen müssen.

1968 werden sie Tomaten auf die ignoranten Chefideologen werfen und die „sozialistischen Eminenzen“ von ihren „bürgerlichen Schwänzen“ befreien. 1849 wirbt Louise Otto mit ihrer ‚Frauen-Zeitung‘ „dem Reich der Freiheit Bürgerinnen“ und fordert das Recht der Frauen auf „Mündigkeit und Selbstständigkeit im Staat“. Der Rückschlag folgt auf dem Fuße: Mit der eigens nach der ersten deutschen Journalistin benannten ‚Lex Otto‘ wird Frauen die Führung einer Redaktion untersagt. Außerdem ist es ihnen fortan verboten, Vereine zu gründen und Versammlungen abzuhalten. Das Verbot gilt für „Frauenspersonen, Geisteskranke, Schüler und Lehrlinge.“
Aber es sind nicht nur die Knebelgesetze, die die Frauenbewegung von der Zustimmung zu Hedwig Dohms kühnen Ideen abhalten, sondern auch der eigene Glaube an eine „weibliche Bestimmung“. Und so bleiben ihre Forderungen bescheiden. Zu bescheiden für Dohms Geschmack: „Die guten deutschen Frauen placken sich damit ab, einige Verbesserungen an Mädchenschulen vorzuschlagen, kleine, nied­liche Fortbildungsanstalten zu errichten, die natürlich keine wesentliche Veränderung hervorbringen können. Unsere bescheidenen Frauen schmachten nach einer kleinen Anstellung am Post- oder Telegrafenamt …“ Das ist Dohm, die der Ansicht ist, dass Frauen alles können, was Männer können, viel zu wenig: „Es muss der Frau gestattet sein, Eisen zu schmieden und das Griechische zu erlernen, wie sie die Lust und Kraft dazu fühlt.“

Auch das traditionelle Konzept von Männlichkeit stellt sie in Frage: „Ist ein Mann weniger ein Mann, wenn er sanft und bescheiden ist, voll Aufopferung und liebevollen Gemüts? Hört ein Mann auf, ein Mann zu sein, wenn er in der Küche beschäftigt ist und Koch lernt oder weil er an der Nähmaschine sitzt und Schneider gelernt hat?“
Es dauert fast zwei Jahrzehnte, bis Dohms unbescheidener Ruf nach uneingeschränkter Gleichberechtigung der Geschlechter gehört wird. Ende der 1880er Jahre erhebt eine neue Strömung innerhalb der Frauenbewegung immer lauter ihre Stimme: die so genannten „Radikalen“. Ihre Protagonistinnen heißen Minna Cauer, Anita Augspurg, Lida Gustava Heymann oder Helene Stöcker und sie haben ihre Dohm gelesen und zitieren sie bei ihren Vorträgen. Auch sie verweigern, im Gegensatz zu den so genannten „Gemäßigten“, den Glauben an einen „natürlichen Unterschied“ zwischen den Geschlechtern: „Diese willkürlich, aber schlau erfundene Einteilung männlicher und weiblicher Eigenschaften wurde durch Jahr­hunderte von den Männern solange gepredigt und der Frau suggeriert, bis die domestizierten Weibchen sie gläubig anbeteten, ohne der vielen lebendigen Gegenbeweise zu achten“, verkündet Lida Gustava Heymann, die 1943 auf der Flucht vor den Nazis im Exil sterben wird, ganz wie Augspurg und Stöcker.

Knapp hundert Jahre später wird sich die gleiche Kontroverse in der Neuen Frauenbewegung wiederholen. Nur die Begriffe sind andere: Die „Gemäßigten“ heißen nun „Differentialistinnen“ – weil sie an eine irreversible Differenz der Geschlechter glauben – die „Radikalen“ sind die „Antibiologistinnen“ oder „Universalistinnen“ (zu denen auch EMMA zu rechnen ist).

Die Radikalen der Historischen Frauenbewegung debattieren nicht nur, sie mischen sich auch ein ins politische Geschehen. Sie gründen Verbände (wie den ‚Verband fortschrittlicher Frauenvereine‘, den ‚Verein für Frauenstimmrecht‘ oder den ‚Verein für Mutterschutz und Sexualreform‘). Und Anita Augspurg kehrt als erste deutsche Juristin von ihrem Studium in der Schweiz zurück und beginnt, den Reichstag mit Gesetzentwürfen zur Reform des entmündigenden Eherechts zu bombardieren.

Hedwig Dohm ist begeistert. Sie tritt diversen Vereinen bei, unterzeichnet Helene Stöckers Petition für die Abschaffung des §218 und erklärt: „Dass ich die Beseitigung der Prostitution, dieser abstoßenden Karikatur der Erotik, will, ist ebenso selbstverständlich wie mein Wille zur restlosen Aufhebung der Schranken, die den vollen politischen Rechten des weiblichen Geschlechts entgegenstehen.“

Endlich hat sie, die so lange verspottete Einzelkämpferin, eine politische Heimat gefunden. Und in den Zeitungen, die Cauer & Co. nun gründen, ein Forum für ihre Pub­likationen. Ihre Bücher werden neu aufgelegt und ins Englische übersetzt.

Dohm sucht nun nach literarischen Formen, mit denen sie noch mehr LeserInnen erreichen kann. Die strikte Trennung von E- und U-Literatur scheint ihr widersinnig. Auch darin ist sie ihrer Zeit voraus. Ihre Romane und Novellen, die sie nun auch schreibt und in denen sie anhand individueller Frauenschicksale deren Unterdrückung und Wege der Befreiung aufzeigt, werden Beststeller.

1906 führt Finnland als erstes Land der Welt das Frauenwahlrecht ein, in England bringen die Suffragetten Hunderttausende auf die Straße, in der Schweiz studieren die Frauen. Und in Deutschland gewinnen die Radikalen an Boden. „Radikal heißt wurzelhaft“, schreibt Hedwig Dohm, „und bezeichnet am besten das Wollen und Handeln jener streitbaren Frauen, die die Axt an die Wurzel der Übel legen.“

Jetzt werden die deutschen Männer wirklich nervös. Sie schlagen zurück. Zunächst mit der Diffamierung der Radikalen als alt, verbissen und hässlich, als „wider­natürliche Mannweiber“ (sprich: les­bisch). Ein Spaltungsversuch, der bis heute unter Männern als erfolgversprechend gilt. Hedwig Dohm, selbst eine schöne Frau, weiß allerdings von der ersten Internationalen Frauenkonferenz, die 1896 in Berlin stattfindet, zu berichten: „Der Einwand, den die Gönner des ‚Weibchens‘ im Weibe so gern bereithalten: dass nur bemooste Häupter, um nicht zu sagen alte Schachteln, oder solche Frauen, die durch Hässlichkeit der Männer heiligste Gefühle verletzen, der Frauenbewegung Stab und Stütze sind, ist durch den Kongress hinfällig geworden. Pikante und reizvolle Köpfchen gab es unter den Rednerinnen und Teilnehmerinnen in Hülle und Fülle. Die Jungen waren in der Mehrzahl.“

Es folgt: der Frontalangriff. Die Attacke kommt von hochgeschätzten Männern wie Nietzsche („Der Mann muss das Weib als Besitz, als verschließbares Eigentum, als etwas zur Dienstbarkeit Vorherbestimmtes auffassen“) oder Schopenhauer („Sie sind das sexus sequior, das in jedem Betracht zurückstehende, zweite Geschlecht“). Hedwig Dohm, mittlerweile in den Siebzigern, entlarvt diese „Antifeministen“ 1902 in ihrem gleichnamigen Werk im ihr eigenen Ton als pathologische Frauenfeinde, die entweder pervertierte („Sie sehen vor lauter Dirnen das Weib nicht.“) oder gar keine Beziehungen zum anderen Geschlecht haben („Aus der Biografie seiner Schwester dürfen wir schließen, dass Nietzsche niemals intime Beziehungen zu Frauen gehabt hat.“). Ihren Geschlechtsgenossinnen aber rät sie: „Mehr Stolz, ihr Frauen! Der Stolze kann missfallen, aber man verachtet ihn nicht. Nur auf den Nacken, der sich beugt, tritt der Fuß des vermeintlichen Herrn!“

Mittlerweile ist Dohm über achtzig. Aber in ihrem immer zarter werdenden Körper steckt ein unvermindert starker Geist. Der Schriftsteller Georg Hermann schildert eine Begegnung mit ihr im Theater: „Sie war verbogen wie ein Bumerang und schien kaum noch einen Meter hoch“, erzählt er. Aber: „Sie hatte ein paar große, unerhört kluge und dabei schalkhafte Augen. Sie sprachen davon, dass in diesem unglaublich verhutzelten Körperchen die Weisheit und die Erfahrung eines langen Lebens und die Eindrucksfähigkeit eines Kindes lebten und dass dieser kleine, sagenhafte alte Mensch da nicht im Einst, nicht im Heute, sondern nur im Übermorgen mit Generationen, die noch kommen werden, lebte.“

Im Juli 1914 bricht der Erste Weltkrieg aus. „Ich war bei Hedwig Dohm“, schreibt Minna Cauer im August 1914 in ihr Tagebuch. „Sie ist gebrochen, sie sieht aus wie eine Tote. ‚Das zu erleben, dieses Barbarentum‘, ruft sie mir mit Tränen in den Augen entgegen, ‚Nicht vor Christi Zeiten und nicht nach ihm gab es solche Menschenschlächterei.‘“

Ganz Deutschland ist im patriotischen Taumel, und das gilt auch für die Frauenbewegung. Es gehört viel Mut dazu, sich gegen diesen Krieg zu äußern. Die Handvoll, die es dennoch wagt, sind ausschließlich Frauen – und ausschließlich Radikale: Heymann, Augspurg – und Hedwig Dohm. „Es gibt keine Vaterlandsliebe, die den Feindeshass heiligt“, schreibt sie 1915 mitten im Krieg. Aber trotz ihrer Verzweiflung ob des Massenmordes weigert sich Dohm auch diesmal, an eine natür­liche, unabänderliche Bestimmung des Menschen zu glauben: „Und ist es wahr, dass die Lust an der Menschenjagd als ein Wesenszug der menschlichen Natur eingeätzt ist, so ist diese Natur einer Reparatur bedürftig. Ändern wir sie! Ich glaube an den Fortschritt der Menschheit!“

Ihr Glaube wird bald bestärkt werden. Dohm, die stets verkündet hatte, dass „meine Asche in der Urne noch einmal glühen wird, wenn die Pforten des Reichstags sich für Frauen öffnen“, erlebt das Frauenwahlrecht noch äußerst lebendig: Als am 12. November 1918 der ‚Rat der Volksbeauftragten‘ die Einführung des „allgemeinen Wahlrechts für alle männ­lichen und weiblichen Personen über 20 Jahre“ verkündet, ist sie 87 Jahre alt.

Am 1. Juli 1919 stirbt Hedwig Dohm in ihrer Wohnung in der Berliner Tiergartenstraße. „Körperlich leidend und schmerzvoll“, wie ihre Tochter Hedwig Pringsheim erzählt, aber „geistig von wunderbarer Frische“. Über 80 Nachrufe auf die berühmte Feministin erscheinen, darunter einer von Minna Cauer: „Wenige Menschen sind mir auf meinem Lebensweg begegnet, worin sich scharfer Geist und Herzensgüte so paarte.“ Und Lida Gustava Heymann schreibt: „Zu irgendwelchen Kompromissen war Hedwig Dohm niemals geneigt. Möchten jüngere Generationen ihr nacheifern.“

Es folgten die so emanzipierten 20er Jahre mit Hosen und Bubikopf für die Frauen – und die prompte Antwort darauf in den 30ern mit dem Nationalsozialismus und seinem tödlichen Männlichkeitswahn. Und es sollte nach dem Tod von Hedwig Dohm noch ein halbes Jahrhundert dauern, bis die neuen Feministinnen die große Pionierin und ihre Mitstreiterinnen wiederentdeckten. Zu Beginn der Neuen Frauenbewegung waren Na­men wie Dohm, Augspurg oder Heymann noch unbekannt – verschüttet von der Männergeschichte und verbrannt von den Nationalsozialisten. 1977 wurden ‚Un­sere Schwestern von gestern‘ erstmals in den ersten Ausgaben der EMMA vorgestellt. Eröffnet wurde die Serie von Hedwig Dohm, wem sonst?

Denn Hedwig Dohm hatte eigentlich schon auf alles eine Antwort. Und sie könnte heute, im Jahr 2006, mit Fug und Recht dieselben Worte sagen wie damals, als sie 1909 vom ‚Preußischen Verein für Frauenrecht‘ um einen „neuen“ Text gebeten wurde. Lakonisch stellt Dohm vor knapp hundert Jahren fest: „In der Frauenfrage, wissen Sie, da komme ich mir schon seit Jahrzehnten wie ein Wiederkäuer vor.“

Biografien über Hedwig Dohm:
Heike Brandt: Die Menschenrechte haben kein Geschlecht
Julia Meißner: Mehr Stolz, Ihr Frauen! (beide amazon)
Nikola Müller & Isabel Rohner (Hg.): Hedwig Dohm – Ausgewählte Texte (trafo, 24.80e).

www.hedwigdohm.de

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