ABSCHIED: Lieber Playboy-Club…

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…nun hast du deine Pforten geschlossen. Du bist pleite. Seit deiner Eröffnung im August 2012 herrscht gähnende Leere in deiner schicken Location am Rhein. Deine Bunnys standen sich die Hasenfüße platt. Tja. Hättest du doch uns, deine Nachbarinnen im Kölner Rheinauhafen gefragt. Wir hätten dir gleich gesagt, dass das keinen Zweck hat. Zwar haben wir hierzulande keinen Mangel an Sexismus, aber zigarrepaffende Männer, die sich ihren Brandy von Frauen mit Hasenohren und Puschelschwänzen kredenzen lassen, sind out in Germany. Dein Investor Fabian Thylmann hätte das wissen müssen, der ist ja Deutscher. Die zweistellige Millionenkaution, die er gerade hinterlegen musste, damit der Internet-Porno-King von „Manwin“ während seines Verfahrens wegen Steuerhinterziehung nicht länger im Knast sitzen muss, fehlt jetzt natürlich auch in der Playboy-Club-Kasse.  

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Dumm gelaufen auch die Sache mit der lokalen Mafia und der Schutzgelderpressung. Dabei hatte die Fraktionsvorsitzende der Kölner Grünen, Barbara Moritz, bei der Eröffnung noch gejubelt: In einer Großstadt wie Köln habe ein Playboy-Club „genauso eine Daseinsberechtigung wie ein autonomes Zentrum.“ Vermutlich waren ja auch die 800 Euro Mindestverzehr bei Tischreservierung ein bisschen viel für einen Junggesellenabend.
Jetzt hast du also dichtgemacht. Wir vermissen dich nicht. Schick doch deine arbeitslosen Bunnys mal bei uns vorbei. Wir geben ihnen eine warme Mahlzeit, sie können ja alle ein bisschen was auf den Rippen gebrauchen. Und wenn du nochmal einen Laden aufmachen willst, sag einfach vorher Bescheid. Dann besprechen wir zusammen, wie das heutzutage mit den Männern und den Frauen so läuft.

Nichts für ungut,
deine EMMAs
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Die Bunnys sind da... (EMMA 4/12)

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