Meinungs-Umschwung

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Bis heute haben über 1 Millionen Menschen den Offenen Brief der 28 allein auf EMMAonline angeklickt, innerhalb von zwei Wochen. Auf change.org haben fast 300.000 Menschen den Offenen Brief, der für Verhandlungen und gegen weitere Waffenlieferungen plädiert, unterzeichnet. Und es geht im Sekundentakt weiter. Auch MeinungsforscherInnen bestätigen den Umschwung in der Bevölkerung: 70 Prozent wollen Verhandlungen statt noch mehr und immer schwerere Waffen! Die Stimmung in der Bevölkerung ändert sich gerade gewaltig.

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Das Meinungsforschungsinstitut forsa ermittelte zwischen dem 29. April, dem Tag der Veröffentlichung des Offenen Briefes, und dem 2. Mai die Stimmung in der Bevölkerung. Resultat: Der Brief hat innerhalb weniger Tage einen unerhörten Meinungsumschwung ausgelöst. Waren zuvor noch 55 Prozent für weitere Waffenlieferung, sind es schon drei Tage danach nur noch 46 Prozent. Waren vor dem Offenen Brief nur 33 Prozent überzeugt von „Verhandlungen statt Waffen“, sind es drei Tage später schon 44 Prozent. Inzwischen steht es patt: 45 zu 45 Prozent.

In der Politik aber sieht das - noch? - anders aus, Stand 2. Mai: 67 Prozent aller Grünen-Sympathisanten befürworten mehr Waffen, gefolgt von 62 Prozent der CDU/CSU-Wähler. Aus der einstigen Friedenspartei ist also die stärkste Kriegsbefürworterin geworden. 

In der Bevölkerung hingegen befürchten inzwischen 57 Prozent, dass „der Krieg sich infolge von Waffenlieferungen auf andere Länder in Europa ausweiten“. Und 70 Prozent sind der Ansicht, dass der Krieg „nur durch Verhandlungen und diplomatische Lösung“ beendet werden könnte. Die Kluft zwischen der Berichterstattung der Mehrheit der Medien und der Meinung der Mehrheit der Bevölkerung wird also immer größer. Und die Politik? Bei der scheint gerade eine gewisse Nachdenklichkeit einzuziehen. 

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