Nivedita Prasad kämpft für

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Mit 16 wollten ihre Eltern sie nach Indien zurückschicken, mit 18 sollte sie abgeschoben werden. Aber Nivedita Prasad, in Indien geboren und mit 13 nach Deutschland gezogen, ließ sich nicht einschüchtern. Und kämpfte, bis sie bleiben konnte. Die inzwischen 44-Jährige machte Abi, studierte und wurde in Soziologie promoviert. Heute ist sie Uni-Dozentin, Feministin, politische Aktivistin, kämpft also noch immer. Mit ihrer Beratungsstelle gegen Menschenhandel in Berlin Ban Ying (Thailändisch für: Haus der Frauen) für die Rechte von Asiatinnen, die als Dienstbotinnen wie Sklavinnen gehalten werden. Für Frauen, die als Prostituierte verkauft; für Migrantinnen, die Opfer von Gewalt werden. All diese Formen der Gewalt, sagt Prasad, werden zu oft einfach als kulturelle Absonderlichkeit gedeutet - oder ganz verschwiegen. Als nächstes will die Menschenrechtlerin deshalb einen Rechtshilfefond nach Österreichischem Vorbild gründen. Prasad gilt als beharrlich, und dieser Beharrlichkeit sei es auch zu verdanken, dass die Themen „moderne Sklaverei und Arbeitsausbeutung mit Fokus auf Frauen“ heute überhaupt in der Öffentlichkeit verhandelt werden, schreibt die Jury des Anne-Klein-Frauenpreises. Heute übereicht die Heinrich-Böll-Stiftung diesen mit 10.000 Euro dotierten Preis zum ersten Mal - und er geht an Nivedita Prasad. Ein Preis für Frauen, die ganz so wie die Feministin und Juristin Anne Klein mutig für Frauenrechte kämpfen. EMMA gratuliert.

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