Olympia: Nur Frauen im Frauensport!

Die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry spricht sich für Frauen aus. Foto: imago images
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"Männer, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen haben und im Frauensport mitmischen, haben einen körperlichen Vorteil und verzerren den Wettbewerb“, so das Internationale Olympische Komitee (IOC) in einer aktuellen Pressemitteilung. Mit dieser eigentlich logischen Erkenntnis begründet das IOC den Schritt, Trans- sowie intersexuelle Athleten künftig von Olympia auszuschließen.

Männer, die als Frauen leben möchten oder intersexuell sind, haben in der Regel eine männliche Pubertät durchlaufen, körperlich wie sozial, und dadurch eine deutliche körperliche Überlegenheit, selbst wenn sie aktuell Hormone nehmen, um den Testosteronspiegel zu senken. Noch unklar ist, ob die Regelung bereits für die Winterspiele im Februar 2026 in Italien oder erst für die Sommerspiele 2028 in Los Angeles greifen soll.

Donald Trump dürfte beim plötzlichen Sinneswandel eine Rolle spielen

US-Präsident Donald Trump hatte Trans-AthletInnen, die ihren Geschlechtseintrag von Mann zu Frauen haben ändern lassen, bereits per Dekret die Teilnahme an Frauenwettbewerben untersagt – und dürfte als großer Geldgeber für die Spiele 2028 beim plötzlichen Sinneswandel des IOC eine Rolle spielen. Trumps Bekenntnis, er „glaube nur an zwei Geschlechter“, brachte ihm in der Sportwelt, besonders unter den Athletinnen und in Frauen- und Mädchen-Vereinen, viel Zuspruch ein.

Zu augenscheinlich war der Skandal um den intersexuellen algerischen Boxer Imane Khelif gewesen, der 2024 in Paris die Goldmedaille im Frauenboxen holte. Unübersehbar bei Khelifs Kampf gegen die Italienerin Angela Carini war: Da kämpft ein Mann gegen eine Frau. Carini gab nach wenigen Schlägen auf. Sie fürchtete um ihr Leben. „This is not fair“, hörte man sie zu ihrem Trainer am Ring sagen. Sie sei noch nie so hart geschlagen worden. Im Juni 2025 folgte das Testergebnis: Imane Khelif ist ein intersexueller Mann - mit vollständigem Chromosomensatz XY.

Das Gutachten brachte nicht nur Algerien, sondern auch das IOC und Präsident Thomas Bach - dem bis dato der Geschlechtseintrag im Personalausweis reichte und der augenscheinlich noch mit Algerien kungelte (die SZ berichtete über den Korruptionsskandal) - in Erklärungsnot. Die Weltöffentlichkeit und die Sportgemeinde waren schlicht belogen worden.

Imane Khelif gewann 2024 bei den Spielen in Paris Gold im Frauenboxen. Foto: imago images
Imane Khelif gewann 2024 bei den Spielen in Paris Gold im Frauenboxen. Foto: imago images

Der größte Betrug war allerdings der an den Frauen. An den Sportlerinnen selbst und an allen Frauen, die sich kritisch dazu verhielten. Die waren mit dem Vorwurf überzogen worden,  „transphob“ zu sein. Ihnen war der Mund verboten worden. Unvergessen: Die mutige türkische Boxerin Esra Yildiz Kahraman, die durch den Taiwanesen Lin Yu-ting um ihre Goldmedaille gebracht wurde und die nach dem Kampf mit ihren Fingern ein X formte: für Frauen.

Sportlerinnen aus aller Welt zeigten fortan das X, wenn ihnen bei einem Wettkampf der erste Platz durch eine „Transfrau“, also einen biologischen Mann, weggenommen wurde.

Endlich hat also auch das IOC verstanden: Wer nicht als Frau geboren wurde, darf nicht bei den Frauen starten. Dieser Einsicht zuträglich wird auch der neue Präsident des IOC, gewesen sein: eine Frau - Kirsty Coventry. Die ehemalige Weltklasseschwimmerin aus Simbabwe, die im Juli 2025 den Posten von Thomas Bach übernahm, hatte schon Anfang des Jahres erklärt: „Wir sollten uns bemühen, den Schutz der Frauenkategorie in den Vordergrund zu stellen.“

Die Aberkennung von Goldmedaillen fällt übrigens auch in ihren Aufgabenbereich. Es wäre das Minimum.

Das X von Boxerin Esra Yildiz Kahraman ging um die Welt.
Das X von Boxerin Esra Yildiz Kahraman ging um die Welt.

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