Reisen: Nimm mich mit!

Surferin Uli vor den indonesischen Mentawais. Foto: Mattia Mandreoli
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Es ist im Grunde noch nicht besonders lange her, dass die ehrwürdige „Royal Geographical Society“ verkündete: Der weibliche Globetrotter sei „einer der größten Irrtümer“ des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts. Wenn Frauen in dieser Zeit verreisten, dann in der Regel in Kur, was gleichbedeutend war mit: Urlaub unter strenger Aufsicht.

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Den eigentlichen Irrtum allerdings begingen die Herren dieser britischen Gelehrtengesellschaft, die sich partout weigerten, Frauen in ihre erlesene Runde aufzunehmen. Ein Jahrhundert später: weibliche Globetrotter allerorten.

Bloß: Wo soll die Reise hingehen? Klar, es muss nicht immer das ganz große Abenteuer sein, wie bei Surferin Uli, die hier eine ziemlich imposante Welle vor den Mentawai-Inseln reitet (Foto). Die liegen vor Sumatra, Indonesien. EMMA-Verlagsleiterin Anett Keller zum Beispiel schwört auf die entspannende Wirkung von Wandern in den Vogesen. Grafikerin Irina Rasimus hat einen kleinen Sohn und liebt deshalb neuerdings Ausflüge an die Ostsee. Da hat der Sechsjährige einen Kunstkurs gemacht, während Irina entspannte.

Wo soll die Reise denn hingehen?

Angelika Mallmann aus der EMMA-Redaktion bereist gerne Städte, zuletzt war sie in Paris „in der fantastischen Niki de Saint-Phalle-Ausstellung!“. Kollegin Margitta Hösel hat - das erzählt sie nicht ohne Stolz - schon mal drei Piranhas im brasilianischen Amazonas gefangen (und direkt danach natürlich wieder ins Wasser gelassen, klar!). Und Alexandra Eul schwärmt noch immer von der Eisenbahnfahrt durch die Teefelder in den Highlands von Sri Lanka.

Und ihr? Wie lautet euer Reise-Tipp für diesen Sommer? Wir sind gespannt!

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Alice Schwarzer schreibt

Warum ich nach Burma reise

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Also: Asien. Aber Asien ist groß. Ich befragte einen Weltreisenden und eine Asienkorrespondentin: Wenn ihr nur in ein einziges Land reisen könntet, wohin würdet ihr dann...? Beide antworteten wie aus der Pistole geschossen: Burma! Das war im Jahr 2000. Okay. Flug nach Bangkok und von da weiter (in Wahrheit zurück) nach Rangun, das bisher von Europa aus nicht direkt angeflogen werden kann. Und in Rangun: ein Staunen, das sich bis heute nicht gelegt hat. Männer in Röcken, Frauen mit den bizarren Kreidezeichen des Tanakabaumes im Gesicht, mittelalterliche Märkte - und das alles in dem überwältigenden Glanz der Shwedagon, von der es heißt, sie sei die schönste Pagode der Welt. Seither war ich sechs Mal in dem so lange verschlossenen - und sich gerade rasant öffnenden - Land zwischen Indien und China. Und von mal zu mal war ich angerührter und faszinierter von Burma: von seinen so liebenswürdigen Menschen, seinen überwältigenden Landschaften und seiner verzaubernden Kultur, tief geprägt vom Buddhismus.

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Und von mal zu mal wurde für mich die Kluft größer zwischen dem Bild, das der Westen sich von der Ex-Kolonie der Briten gemacht hat, und dem, was ich in Burma sah und erlebte. Zum ursprünglichen touristischen Interesse gesellte sich rasch das politische: Was ist wirklich los in Burma? Und was steckt dahinter? Hinter der Verteufelung dieses Landes, das zwar bis vor kurzem ein postsozialistisches Militärregime war, in dem aber aus der Nähe so vieles so ganz anders aussieht, als westliche Medien und Politiker es glauben machen wollten (auch das ändert sich gerade rasant).

Jetzt habe ich, zusammen mit der Fotografin Bettina Flitner, ein Buch über meine, unsere "Reisen in Burma" veröffentlicht. Und ich bin sehr, sehr gespannt, wie ihr es findet. Ihr, die ihr selber schon in Burma wart - und ihr, die ihr nun vielleicht hinfahren wollt.

Alice Schwarzer und Bettina Flitner: "Reisen in Burma", (DuMont Buchverlag, 34.95 €). Buch bestellen

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Alice Schwarzer: Aufregende Tage in Burma (EMMA 2/2012)

 

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