Sie hat Geschichte geschrieben

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Die Pionierin der Frauengeschichtsforschung, Gerda Lerner, ist am 2. Januar mit 92 Jahren in ihrer Wahlheimat Amerika gestorben. Das gab die Universität Wisconsin-Madison, wo sie Jahrzehnte lang gelehrt hatte, jetzt bekannt. Die als Gerda Hedwig Kronstein geborene Wienerin war 1938 aus ihrer Heimat vertrieben worden, als Jüdin und Kommunistin. Die 18-Jährige musste sich in Amerika zunächst alleine durchschlagen, heiratete später den Theaterregisseur Lerner, wurde Mutter von zwei Kindern – und begann erst nach der „Familienphase“ zu forschen und zu schreiben. Mit „Die Entstehung des Patriarchats“ und „Die Entstehung des feministischen Bewusstseins“ schrieb die Historikerin die Standardwerke der mit der Neuen Frauenbewegung aufkommenden Erforschung der Frauengeschichte. Im Jahr 2000 führte Alice Schwarzer ein langes Gespräch mit Lerner über deren eigene Geschichte: „Ich bin ein Alien“.

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