Wahlfreiheit? 220.000 Kita-Plätze

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Wer hat sich eigentlich dieses Spitzen-Timing ausgedacht? Einen Tag, nachdem der schwarz-gelbe Koalitionsausschuss das Betreuungsgeld beschlossen hat, veröffentlicht das Statistische Bundesamt die Zahlen über die bisher geschaffenen Kinderbetreuungsplätze. Und siehe da: Es fehlen noch mehr Plätze als bisher von Frauenministerin Kristina Schröder behauptet. Während Schröder bisher von 160.000 fehlenden Kita-Plätzen gesprochen hatte, hat das Bundesamt eine Lücke von 220.000 errechnet. Dass die bis zum 1. August 2013 gefüllt wird, ist völlig unrealistisch: „Der Zuwachs müsste in den kommenden 18 Monaten höher ausfallen als in den letzten vier Jahren insgesamt“, erklärte der Direktor des Statistischen Bundesamtes, Karl Müller. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, den Eltern für unter dreijährige Kinder ab 1. August 2013 haben, ist folglich Makulatur. So sieht also die von den Koalitionären vielbeschworene „Wahlfreiheit“ aus. PS: Schlusslicht bei der Betreuungsquote ist übrigens das rot-grün regierte Nordhein-Westfalen (18 Prozent), Spitzenreiter das schwarz-rote Sachsen-Anhalt (57 Prozent).

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