Heiße Tipps fürs Oktoberfest

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Es ist angezapft oder "O’zapft is!", wie der Bayer so schön sagt: An diesem Samstag beginnt das Oktoberfest. Seit 200 Jahren schunkeln die Bayern und mit ihnen mittlerweile 1,3 Millionen TouristInnen aus der ganzen Welt auf dem größten und bekanntesten Volksfest. Sieben Millionen BesucherInnen insgesamt, sechseinhalb Millionen Liter Bier und natürlich Dirndlkleider und Lederhosen.
Auf der Wiesn trägt frau ein traditionelles Dirndl, das gilt als passend und gefällt den Männern und darum geht es ja eigentlich: Gemeinsam auf Bänken tanzen, flirten und das Leben nicht ernster nehmen als nötig - wie im Karneval. „Wiesn-Madl zu sein bedeutet bis zu einem gewissen Grad schon auch Urlaub vom Feminismus“, kommentierte die Süddeutsche Zeitung. Ungezwungener Spaß, das ist die eine Seite der Medaille.

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Die Kehrseite von geballtem Frohsinn und sechseinhalb Millionen Liter Bier ist allerdings alles andere als komisch: Laut der Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ lagen „zum Ende des Oktoberfests 2009 mindestens neun Anzeigen wegen Vergewaltigung vor, davon sechs direkt auf dem Wiesngelände“. Plus 29 Fälle sexueller Belästigung.

Deshalb hat die Initiative inmitten der monumentalen Bierzelte und der Hendl- und Steckerlfisch-Buden nun schon im siebten Jahr ihren Stand aufgebaut. An diesem „Security Point“ können sich belästigte Frauen Hilfe holen.

Die Aktion „Sichere Wiesn“ ist ein Zusammenschluss der Frauenberatungsstellen AMYNA, IMMA und des Frauennotrufs München. Die Initiatorinnen sind vielfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem „Anita Augspurg Preis“ der Stadt München für „besondere Verdienste zur Gleichstellung von Mädchen und Frauen“. Die Frauen warnen: „Legen sie sich zum Ausnüchtern auf keinen Fall auf die Grünanlage um die Theresienwiese“. Und sie haben einen ganz heißen Tipp: „Tragen Sie die neongrünen Sicherheitsbändchen mit Übernachtungsadresse und Notfallnummer.“ Na dann, ein Prosit!

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