Wir sind die Hälfte der Welt

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Sie ist 1969 in London geboren, als Tochter von Eltern, die aus dem Teil Indiens kamen, der seit der Teilung 1947 Pakistan heißt. Aber sie selbst sagt über sich: „Ich bin immer Inderin gewesen.“

Ihre Kindheit war „glücklich und ungewöhnlich exzen­trisch“. Ein Kunstlehrer hat ihr Talent früh erkannt und sie ­gefördert. Mit 22 ist Bharti Kher nach Indien gegangen, wo sie ihrem Künstlerkollegen Soubodh begegnete. Die beiden leben und arbeiten bis heute zusammen.

Ihre Arbeitsformen, Methoden und Materialien sind vielfältig: von Malereien mit dem traditionellen Bindi-Motiv, diesen „spiralförmigen Spermien“, bis hin zu den Skulpturen aus Gips. In dem hat sie nackte Frauen in der Prostitution geformt, die ihr dafür Modell gesessen haben. „Sexarbeit ist eine grundsätzlich ausbeuterische Industrie“, sagt Kher. „Es geht dabei um Macht.“ Ob sie als Künstlerin nicht Angst vor Statements habe? „Warum sollte ich!“ antwortet sie. „Kunst ist für mich ein Instrument zur Kommunikation.“ Und sie fügt hinzu: „Wir Frauen machen die Hälfte der Weltbevölkerung aus.

Warum bieten sie uns nicht dieselben Möglichkeiten?“

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