Trans-Gesetz: Wissen sie, was sie tun?

Kritik am Gesetz: Eltern-Vertreter Allison, Psychologie-Professorin Stammer und Jugendpsychiater Korte. - Foto: C. Perincioli
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Es liegt der begründete Verdacht nahe, dass der Großteil der Abgeordneten die Ausmaße und Auswüchse dieses nicht zu Ende gedachten Gesetzentwurfs nicht verstanden haben. Deshalb hat am 21. September die Initiative Frauenheldinnen e.V. in der Berliner Bundespressekonferenz zu einer Informationsveranstaltung für Abgeordnete geladen. Titel: „Braucht Deutschland ein Selbstbestimmungsgesetz? Hintergrund und Folgenabschätzung zum SBGG“.

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Auf drei Panels, moderiert von EMMA-Redakteurin Chantal Louis, erläuterten ExpertInnen die juristischen, medizinischen und frauenrechtlichen Aspekte des Gesetzentwurfes. Jede und Jeder kann die vollständige hochinformative Veranstaltung ab sofort ansehen auf frauenheldinnen.de/sbgg

Jura-Professorin Judith Froese warnte davor, dass das Gesetz von einem so unklaren Geschlechtsbegriff ausgehe, dass viele Fälle vor Gericht landen würden. Jurist Jonas Jacob erklärte Teile des Gesetzes für schlicht verfassungswidrig. Das Medizin-Panel wurde u.a. eröffnet mit einer Videobotschaft der selbst transsexuellen Psychotherapeutin Dr. Renate Försterling („Dieses Gesetz nützt Kindern und Jugendlichen nicht – es schadet den meisten!“) und von David Bell. Der Londoner Psychiater hatte maßgeblich an der Schließung der englischen Tavistock-Klinik mitgewirkt: Dort waren über Jahre Hunderte Kinder und Jugendliche viel zu schnell und ohne gründliche Diagnose „transitioniert“ worden. Bell warnte davor, diesen Fehler in Deutschland zu wiederholen. Und Sabeth Blank erzählt, wie sie den Rollenzwängen und der Homophobie an ihrem bayerischen Gymnasium entkommen wollte, indem sie zum Transmann wurde. Heute lebte sie wieder als Frau.  

Der Münchner Kinder- und Jugendpsychiater Alexander Korte, die Ludwigsburger Psychologie-Professorin Heike Stammer und David Allison als Vertreter der Eltern-Initiative „Trans Teens Sorge berechtigt“ (TTSB) warnten ebenfalls vor vorschnellen Diagnosen. Die Unzufriedenheit speziell von Mädchen mit dem eigenen Körper sowie depressive Störungen nähmen seit Jahrzehnten zu, was mit Schönheitsidealen und dem verschärften Druck durch soziale Medien zusammenhänge. Dies gälte es anzugehen statt die Mädchen in dem Irrglauben zu bestätigen, sie seien „im falschen Körper geboren“.

Im Panel „Frauenrechte und das SBGG“ berichteten Sozialwissenschaftlerin Manuela Schon, Ex-Leistungssportlerin Stephanie Adam sowie Frauenhaus-Mitarbeiterin Monne Kühn, welche Folgen es hat, wenn sich jeder biologische Mann ohne jede Hürde zur „Frau“ erklären kann. Sie sind schon jetzt zu besichtigen: Im Ausland, wo sich Sexualstraftäter bereits vielfach zur „Frau“ erklärt haben, im Frauensport und in den Frauenhäusern.

Am Ende erklärte eine Abgeordnete entsetzt: „Ich frage mich, warum über all das bei uns im Gesundheitsausschuss nicht gesprochen wird.

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