Endlich Klartext in Sachen Quote!
Endlich spricht es mal eine, ach was, endlich sprechen es mal zwei aus: Wir können uns die Frauenqote nicht leisten, schon mal gar nicht bei dieser schlechten Konjunkturprognose! Ein Wachstum von 1,2 statt 1,8 Prozent für 2014! Da muss die deutsche Wirtschaft dringend vor „weiteren Belastungen“ – 30 Prozent Frauen in Aufsichtsräten zum Beispiel - geschützt werden. Mit oberster Priorität. Es sei denn, diese Frauen kämen im Paket mit einem „wirtschaftspolitischen Entlastungsprogramm“ (was heißt: vergoldet)! Unter keinen Umständen aber dürfe die Frauenquote zukünftig den „Handlungsspielraum von Firmen beschränken“.
Wieso steht die Quote überhaupt im Koalitions-
vertrag?
Dank an die CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt, dank an den Geschäftsführer der Unionsfraktion Michael Grosse-Bömer für diese so unverhohlene Analyse. Uns hier in der EMMA-Redaktion war schon lange schleierhaft, wie es die Frauenquote überhaupt in den Koalitionsvertrag geschafft hat bei diesem wirtschaftlichen Bedrohungspotential. Die Sache jetzt erst mal auf unbegrenzte Zeit auf Eis zu legen, begrüßen wir.
Schließlich belegen Studien von renommierten deutschen Wirtschaftsinstituten seit Jahren, dass es nur ein Mittel gegen drohende Rezession gibt: Alle Frauen entlassen! Dann könnten die mehr Zeit mit Einkaufen verbringen, damit Konsum ankurbeln, den maroden Einzelhandel stärken und so das stagnierende Wachstum beim Export ausgleichen.
Und auch dem Fachkräftemangel, Achillesferse der hinkenden Wirtschaft, wäre auf diesem Wege beizukommen. Denn mit einer studierten Frau am Herd, die dank ihrer Erfahrung im internationalen Management den Haushalt mit Links schmeißt und dem Gatten den Rücken frei hält, könnten sich auch mittelqualifizierte Männer endlich wieder voll auf ihre Karriere konzentrieren. Die Männer verdienen mehr, die Frauen haben mehr Geld zum Shoppen und … aber das hatten wir ja schon.
Zudem ist den Topmanagern dieser Stress mit den Frauen bei der derzeitigen Lage wirklich nicht länger zuzumuten. Das muss man sich nämlich mal auf der Zunge zergehen lassen: 30 Prozent Frauen in Aufsichtsräten der größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland ab Januar 2016, also gefühlt übermorgen! Wie sollen die Männer in den Topetagen bei diesen Aussichten denn da noch konzentriert arbeiten können?
Topmanagern
ist der Quoten-Stress nicht zuzumuten!
Da herrscht die nackte Angst! Denn wir wissen doch, wie das läuft: Reicht Mann einer Frau den kleinen Aufsichtsratsposten, nimmt sie am Ende das ganze Unternehmen. Und überhaupt: Wie soll das emotionale Geschlecht denn in diesen Zeiten – Epidemien, Kriege, schlechte Konjunktur – vernünftige Arbeit abliefern, ohne ständig in Tränen auszubrechen und dann aus Frust erst mal die ganze Kantine zu putzen? Ist denen da oben denn nicht klar, dass längerfristig ganze Wirtschaftszweige zusammenbrechen werden, wenn die Quote kommt?
Aber bleiben wir bei den Opfern, die ja gerade jetzt Planungssicherheit in ihren Männerbünden brauchen. Ohne prüde Tanten, die bei Altherrenwitzen nicht mitlachen; ins Fußballteam wollen, obwohl sie nicht geradeaus schießen können; und sich beim Betriebsausflug weigern, eine halbe Stunde vorm Puff zu warten. Die Männer müssen geschützt werden! Vor den Frauen. Für die Wirtschaft.
Dass Frauenministerin Manuela Schwesig das alles nicht einsieht, ist der eigentliche Affront. „Unverschämt“ findet die die Einwände. Aber das Problem löst sich quasi ja von selbst: Wenn wir alle Frauen entlassen, brauchen wir auch keine Quote mehr.