Serena gegen Pornhub

Serena Fleites hat den Kampf gegen Pornhub aufgenommen. Foto: Rachel Bujalski
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Die Luft für Pornhub, eines der weltweit größten Internet-Porno-Portale, wird zunehmend dünner. Dafür sorgt gerade federführend Serena Fleites. Die 21-jährige Kalifornierin hat MindGeek verklagt, einen IT-Giganten, zu dessen Tochterfirmen Pornhub gehört. Und gleich dazu den Zahlungs- und Kreditkartenanbieter Visa. Der kassiert bei Pornhub ordentlich mit.

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Auf Pornhub erscheinen immer wieder Sexvideos von Kindern und Jugendlichen

Als Serena 13 Jahre alt war, lud ihr Ex-Freund ein Nacktvideo von ihr hoch. Bis zur Löschung wird es 2,9 Millionen Mal geklickt. „Ich bin depressiv geworden. Ich habe angefangen Drogen zu nehmen. Ich habe mehrmals versucht, mich umzubringen.“ Im Dezember 2020 enthüllt die New York Times: Auf Pornhub erscheinen immer wieder Nackt- und Sexbilder Minderjähriger und Videos von Vergewaltigungen.

Serena entscheidet sich zu klagen, gemeinsam mit 33 weiteren Frauen. Jetzt haben sie einen Etappensieg errungen. Richter Cormac Carney hat die Klage zugelassen, auch die gegen Visa. Das Kreditkarten-Unternehmen sei „ein Werkzeug für die Monetarisierung von Kinderpornographie und behilflich bei der Ausführung eines Verbrechens.“  

Und endlich ist auch aus Deutschland ein Schlag gegen Pornhub gelungen. Es ging um die Frage, ob Pornoportale mit Sitz im europäischen Ausland von deutschen Jugendschützern reguliert werden können.

Instagram muss wegen des zu laxen Umgangs mit Kinderdaten 400 Millionen Strafe zahlen

Die Landesanstalt für Medien NRW hatte zum Schutz von Kindern und Jugendlichen ein Verbreitungsverbot pornografischer Internetangebote in Deutschland gefordert und drei Internetangebote beanstandet, deren Server in Zypern laufen: Pornhub, YouPorn und Mydirtyhobby. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hat nun die Beschwerden von zwei dieser Pornoportale aus Zypern abgewiesen. Damit ist ihnen untersagt ihre Medieninhalte weiter in Deutschland zu verbreiten, solange die pornografischen Inhalte nicht entfernt werden oder sichergestellt wird, dass ausschließlich Erwachsene Zugang zu diesen erhalten.

Instagram hat bereits reagiert und - ohne Nennung von Gründen - den offiziellen Instagram-Account von Pornhub deaktiviert, mit dem die Pornoplattform DarstellerInnen neue anwerben wollte. Er zählte immerhin satte 13 Millionen Abonnenten. Der Hauptgrund ist wohl der, dass die irische Datenschutzbehörde (DPC) Instagram wegen des laxen Umgangs mit Kinderdaten zu einer Rekordstrafe in Höhe von mehr als 400 Millionen Euro verdonnert hat.

Das alles wird auch höchste Zeit. Noch immer kann jedes Kind problemlos von Kikaninchen auf Pornhub wechseln und sich Videos in den Kategorien „Teens“, „Gangbang“ oder „Gefangenschaft“ anschauen.

Eine Ende der Internetpornoportale fordert auch die kalifornische Anti-Porno- und Anti-Prostitutions-Aktivistin Laila Mickelwait: „Schließt Pornhub! Das Unternehmen hat nicht nur keine Sperre für Jugendliche – es nimmt für seine Millionengewinne auch in Kauf, dass Opfer von Menschenhandel für die Clips vergewaltigt werden.“ 1.255.000 Menschen haben die Petition von Laila Mickelwait bereits auf change.org unterschrieben. (Hier mitmachen!).

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