Befreit Razan Zaitouneh

Ein Poster zur Kampagne #Douma4 zeigt Razan Zaitouneh.
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Dezember 2013: Fünf Männer stürmen in Razan Zaitounehs Büro in Duma und kidnappen die syrische Menschenrechtsanwältin und Journalistin. Zusammen mit ihrem Mann Wael Hamadeh und ihren MitarbeiterInnen Samira al Khalil und Nazem Hamadi. Bis heute ist nicht klar, wohin.

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Zaitouneh ist nicht irgendwer: Seit über zehn Jahren kämpft sie in Syrien für Menschenrechte und setzt sich vor allem für die Rechte von politischen Gefangene ein. Dafür wurde sie u.a. mit dem Saccharow-Preis des Europa-Parlaments ausgezeichnet. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor drei Jahren zählt sie zu den bekanntesten demokratischen Aktivistinnen und hat u.a. das syrische „Violation and Documentation Center“ gegründet.

Das dokumentiert seit April 2011 im Internet Menschrechtsverletzungen im syrischen Bürgerkrieg. Und zwar nicht nur durch Assads Truppen, sondern auch durch die längst von islamistischen Terroristen dominierten Rebellen.

Nach monatelanger Diskretion und der Hoffnung, mit den Kidnappern verhandeln zu können, ist Zaitounehs Familie - zusammen mit Organisationen wie „Amnesty International“, „Human Rights Watch“ und „Reporter ohne Grenzen“ - jetzt an die Öffentlichkeit gegangen. In einem ersten Schritt mit einer Twitter-Kampagne, die sich direkt an den Kopf der Organisation richtet, die die syrische Journalistin im Dezember verschleppt hat: Zahran Alloush von der „Jaish Al-Islam“, der Miliz des Islams. Ein Zusammenschluss islamistischer Rebellentruppen, finanziert von Saudi Arabien, die mächtigste Kraft in der Region nördlich von Damaskus.

Unter #Douma4 fordern Zaitounehs UnterstützerInnen die sofortige und bedingungslose Freilassung der Gefangenen. Bisher ohne Erfolg. Die Angehörigen kündigten an, dass sie den Druck auf die Miliz, die makabererweise bislang als „gemäßigte Alternative“ zu Assad galt, weiter zu erhöhen. Die FAZ zitierte Rami Nakhlah, der die Kampagne aus der syrischen Exilopposition im türkischen Gaziantep koordiniert, mit deutlichen Worten an die westlichen Medien: „45 Menschenrechtsorganisationen haben sich der Kampagne angeschlossen, doch im Westen hat kein einziges Medium darüber berichtet.“ - EMMA berichtet weiter.

auf Twitter: #Douma4
Kampagnenseite bei Amnesty International

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