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Hormone: Der Jäger im Manne?

Das Bild vom jagenden Mann bleibt in den Köpfen: Hier Dwayne Johnson in der Neuverfilmung von "Baywatch".
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Kleiner Test. Was passiert, wenn man bei Google das Wortpaar „Warum Männer …“ eingibt? Die Suchmaschine spuckt eine ganze Menge Sätze aus. Zum Beispiel: „Warum Männer fremdgehen, obwohl sie glücklich verheiratet sind“. Oder: „Warum Männer und Frauen aneinander vorbeireden“. Oder auch: „Warum Männer die Butter im Kühlschrank nicht finden“.

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Befassen wir uns also zunächst mit der spannendsten dieser Fragen: Warum finden Männer die Butter im Kühlschrank nicht? Wer dies für ein abseitiges Thema hält, irrt gewaltig. Es scheint sich nämlich um ein allgemein bekanntes und viel diskutiertes Problem zu handeln: Google liefert zum Männer-Butter-Phänomen stolze 4.780.000 Einträge. Kein Witz. Sehr, sehr viele Menschen und Medien liefern dort Erklärungen für das eigentlich Unerklärliche. Und die führen in der Regel schnurstracks zu den Hormonen. Oder aber auch, wie in diesem Fall, in die Steinzeit. Obwohl es da noch gar keine Butter gab.

Warum findet er die Butter im Kühlschrank nicht? Ist der Jäger im Mann daran schuld?

„Der Mann als ehemaliger Jäger konzentriert sich auf weitere Entfernungen“, weiß zum Beispiel die Berliner Zeitung. „Mit diesem ‚Tunnelblick‘ entgeht ihm das oft – im wahrsten Sinne des Wortes – Naheliegende. Das Auffinden von einem Paar Socken, dem Schlüssel oder der Butter kann ihn daher zur Verzweiflung treiben.“ Tja.

Ganz anders dagegen die Frau. „Frauen erfassen als ehemalige Nesthüterinnen und Sammlerinnen ihre nähere Umgebung auf einen Blick, müssen dazu nicht einmal den Kopf bewegen. Männer wundern sich dann darüber, dass die Frau die rote Öl-Warnleuchte im Auto nicht bemerkt, dafür aber die dreckige Socke in der hintersten Zimmerecke.“

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Und schon hat sich die Butterfrage zur Sockenfrage, also im Grunde zur Haushaltsfrage erweitert. Die Frau ist also für das Suchen und Finden der Butter naturgegeben einfach besser geeignet als der Mann, was folgerichtig dann für alle Lebensmittel im Kühlschrank gelten muss, was wiederum bedeutet, dass die Frau auch zum Bereiten des gesamten Frühstücks besser geeignet ist als der Mann. Denn der scheitert als Ex-Jäger zwangsläufig ja auch daran, Käse, Wurst, die Milch oder gar das Marmeladenglas im Kühlschrank zu finden.

Und was für dreckige Socken gilt – gewissermaßen das Pendant zur steinzeitlichen Beere – gilt wiederum auch für dreckige Unterhosen, Hemden und überhaupt Wäsche aller Art. Der Mann kann sie einfach nicht sehen, weil sein vor Millionen Jahren geschulter Tunnelblick in die Ferne schweift.

Man könnte nun die Frage stellen, warum die rote Ölwarnleuchte am nur etwa 50 Zentimeter entfernten Armaturenbrett für den Jäger im Mann zu erkennen ist, für die Sammlerin in der Frau hingegen nicht?

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