Ein goldenes Männchen für Männer

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Am Sonntag ist es wieder so weit! Roter Teppich, pompöse Roben, Tränchen bei der Dankesrede, it’s Oscar-Time! Bloß nicht für die Frauen. „Die Prestige-Kategorien ‚Bester Film’ und ‚Beste Regie’ werden von Männerhand dominiert. Nur drei der 17 nominierten Produzenten sind Frauen. In die Kategorie ‚Beste Regie’ schaffte es gar keine Frau“, klagt Michael Marti in seinem Artikel „Die Machomännchen“ anlässlich dieser offenkundigen Schieflage. Was war das ein Fest, als Kathryn Bigelow im Jahr 2010 als erste Frau überhaupt den Satz sagte: „Ich danke der Academy“. In 82 Jahren. Aber der erwartete Bigelow-Effekt ist ausgeblieben, schreibt die Hollywood-Bloggerin Melissa Silverstein. „In Holywood gibt es nur fünf Prozent Regisseurinnen“. Sogar noch vier Prozent weniger als 1998. Nach insgesamt 84 Jahren Oscar-Verleihung sind die Frauen also wieder da, wo sie im Sinne der Academy hingehören: Goldenes Männchen für die beste Schauspielerin (Meryl, Meryl!) und die beste Nebenrolle. Die L.A. Times hat sich deshalb mal genauer angesehen, wie sich die Oscar-Jury überhaupt zusammensetzt. Das Ergebnis: 77 Prozent der 6 000 Mitglieder sind männlich. Im 43-köpfigen Vorstand sitzen sechs Frauen. „Das durchschnittliche Academy-Mitglied ist ein 62-jähriger, weißer Mann“, schreibt dieStandard. Kein Wunder, dass der Guardian schon von einer „celluloid ceiling“, einer Zelluloid-Decke spricht. Die Gläserne Decke in der Welt der goldenen Männchen. Weiterlesen

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