"Innerlich eine lesbische Frau"

Francisco Javier ist einer der spanischen "Trans-Soldaten".
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Am 23. Februar 2023 hat die spanische Linksregierung unter dem Sozialisten Pedro Sanchez ein Transgesetz verabschiedet, das dem in Deutschland geplanten Selbstbestimmungsgesetz sehr ähnlich ist: Es erlaubt ab dem Alter von 16 den Personenstandswechsel durch einen reinen „Sprechakt“, ohne psychiatrisches Gutachten oder psychologische Beratung, ja sogar ohne Namenswechsel. Jetzt erklärten 41 Soldaten in der spanischen Enklave Ceuta in Nordafrika, sie seien „zwar äußerlich ein Mann, aber innerlich eine Frau“. Und die verheirateten, bzw. mit Frauen liierten unter ihnen sagen schlicht, sie seien „lesbische Frauen“. 

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„Äußerlich bin ich ein heterosexueller Mann, aber innerlich bin ich eine lesbische Frau“, erklärte Corporal Roberto Perdigones (Foto unten) der Zeitung El Espagnol. „Und das ist das entscheidende Kriterium. Darum habe ich juristisch mein Geschlecht geändert.“ Dieser Schritt hat angenehme Folgen für den Corporal und seine Kameraden. Sie erhalten als Soldatinnen 15 Prozent mehr Gehalt und eine höhere Rente. Das gebietet die „positive Diskriminierung“, mit der man mehr Frauen ins Militär locken will. Die frischgebackenen Frauen haben inzwischen eine Organisation gegründet, die „Trans No Normativos“ (TNN).

Roberto Perdigones: "Äußerlich bin ich ein heterosexueller Mann, aber innerlich bin ich eine lesbische Frau".
Roberto Perdigones: "Äußerlich bin ich ein heterosexueller Mann, aber innerlich bin ich eine lesbische Frau".

Das finden nun selbst die glühendsten VerfechterInnen des spanischen Trans-Gesetzes frech. Die „Nationale Organisation der Homosexuellen, Trans, Bisexuellen, Intersexuellen und mehr“ (FELGTBi+) und Transpräsident Uge Sangi appellierten an die Medien, diesen „Gesetzesbrechern“ keinen Raum zu geben. Er forderte am 8. März den Justizminister auf, die TNN wegen Transphobie anzuklagen, weil diese die Trans lächerlich machen würden.

Doch daraus wird allerdings wohl nichts werden. Denn die 41 Soldaten, die „äußerlich Männer und innerlich Frauen“ sind, stehen fest auf dem Boden des geltenden Gesetzes. Demnach genügt der „Sprechakt“, also die subjektive Aussage, man bzw. frau seien nicht das, was sie scheinen, sondern das, was sie fühlen. Und was sie fühlen, wüssten eben nur sie allein. Niemand Drittes dürfe zwischen „echten“ und „falschen“ Transsexuellen unterscheiden. So will es das Gesetz.

Die 41 Soldaten werden wohl nicht die letzten sein, die höhnisch das nicht zu Ende gedachte Gesetz vorführen. Vor allem dann nicht, wenn das amtliche Frausein Vorteile bringt. Im vergangenen Jahr wechselten in Spanien 1.979 Menschen von Frau zu Mann, aber 3.160 von Mann zu Frau, Tendenz steigend.

Juanjo, Präsidentin der "Asociación Trans No Normativos" (TNN).
Juanjo, "Präsidentin" der "Asociación Trans No Normativos" (TNN).

Genau diese Art von Missbrauch hatte die „Feministische Allianz gegen die Auslöschung von Frauen“ befürchtet, als sie noch vor Verabschiedung gegen das Gesetz protestierte. Die Relativierung und Beliebigkeit des biologischen Geschlechtes auf juristischer Ebene – obwohl die Zuweisung der sozialen Geschlechterrolle auf der Basis des biologischen Geschlechtes weltweit eine bittere Realität bleibt. Auch Teile der spanischen Sozialdemokraten waren zunächst skeptisch gegen das Gesetz eingestellt. Am stärksten jedoch hatte die linke Podemos Partei auf Verabschiedung des Trans-Gesetzes gedrungen. Und in der Öffentlichkeit natürlich die sehr aktiven Trans-Aktivisten.

Corporal Perdigones hat sich das Haar jetzt etwas länger wachsen lassen und trägt Ohrringe. Beides ist männlichen Soldaten verboten. Er sagt: „Ich habe jetzt sogar ein eigenes Zimmer für mich allein mit einem eigenen Badezimmer. Denn ich kann ja nicht mehr mit Männern zusammen sein, weil ich eine Frau bin. Gleichzeitig halte ich es nicht für angemessen, gemeinsam mit biologischen Frauen untergebracht zu werden. Aus Respekt vor ihnen.“ Das ist nett vom Corporal. Denn juristisch könnte er auch darauf bestehen. 

Die Schelme von Ceuta könnten noch viel mehr werden, wird gemunkelt. Dann wünschen wir auch schon mal viel Spaß in den deutschen Kasernen und für Minister Pistorius. Falls das absurde Selbstbestimmungs-Gesetz wirklich auch noch in Deutschland durchgewunken werden sollte.
 

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